Start News Riesige Mehrheit für höhere Einkommen – Große Sorge um Jobverlust

Riesige Mehrheit für höhere Einkommen – Große Sorge um Jobverlust

Riesige Mehrheit für höhere Einkommen – Große Sorge um Jobverlust

Große Sorge um Jobverlust

In einem überwältigenden Ausmaß spricht sich eine Mehrheit in Österreich für mehr soziale Absicherung am Arbeitsplatz aus. In einer SORA-Studie verlangen die meisten Befragten mehr Arbeitslosengeld und höhere Einkommen.

Wien, 28. April 2021 | Es sei „bedrückend“, mit welcher materiellen Unsicherheit viele Menschen aktuell konfrontiert werden, schildert Erich Fenninger, Chef der Volkshilfe in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Wenige Tage vor dem 1. Mai präsentierte die Volkshilfe eine SORA-Studie zum Thema Arbeitsmarkt. Diese brachte deutliche Ergebnisse. Die Menschen wollen mehr soziale Absicherung. „In einer Situation, wie sie sich jetzt darstellt, waren wir noch nie“, sagte Fenninger vor der Präsentation der Umfrageergebnisse.

Viele Sorgen im Land

Knapp eine halbe Million Menschen in Österreich sind aktuell arbeitslos oder in AMS-Schulungen, etwa noch einmal so viele sind in Kurzarbeit. Und die Sorge um den Job ist enorm weit verbreitet: Ein Drittel macht sich große Sorgen. Das sei ein „Alarmsignal“ für die Regierung. Nur 28 Prozent der Menschen haben keine Bedenken, was ihre Jobsicherheit angeht.

Oft sei der Schock des Einkommensausfalls der Auslöser einer massiven Belastung. Das wiederum sei einige Male der Grund, weshalb es schwerer werde, in die Arbeitswelt zurückzukommen. In der SORA-Umfrage sprechen sich 63 Prozent der Befragten für die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzquote aus. Vor allem jene, die bereits persönliche Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gemacht haben, seien in einer überwältigenden Mehrheit dafür.

Das Ergebnis würde die langjährigen Forderungen der Volkshilfe stärken. Die Erhöhung des Arbeitslosengelds habe zudem nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit „klarer Erkenntnis“, stellt Fenninger klar. Auch für eine Arbeitszeitverkürzung sprechen sich 58 Prozent der Befragten aus.

Klare Mehrheit für höhere Einkommen

Noch deutlicher ist die Meinung der Befragten, wenn es um die Erhöhung der Einkommen geht: 94 Prozent wollen eine bessere Entlohnung in den Gesundheits- und Sozialberufen. Die Personen, die dort tätig sind, gelten als systemrelevant und verdienen nach Meinung der Bevölkerung eine hohe Anerkennung. Das resultiere in der überaus hohen Zustimmungsrate von über 90 Prozent.

Auch beim Mindestlohn ist die Meinung eindeutig: 88 Prozent wollen einen Mindestlohn von 1.750 Euro brutto für eine Vollzeitstelle. „Das ist ein starker Auftrag für die Sozialpartner und die Regierung“, so Fenninger.

„Man hat den Eindruck, dass die Bevölkerung mehr weiß als die Regierung. Die scheint aber noch nicht in der Realität angekommen“, sagte Fenninger. „Es ist höchste Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Existenzen von allen Menschen in Österreich abzusichern“, appellierte er an die Regierung. Mit empirischen Ergebnissen werde man weiter Druck machen, „damit die Regierung irgendwann handelt“, betonte der Volkshilfe-Chef abschließend.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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