Das ist ein Unterüberschrift
Die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt aufgrund einer anonymen Anzeige gegen Ermittler der WKStA. Dieselbe Anzeige wurde auf dem Handy des suspendierten Sektionschefs Pilnacek gefunden.
Wien/Wels, 17. Juni 2021 | Wie unter anderem “Der Standard” berichtete, ermittelt die Staatsanwaltschaft Wels gegen Beamte der WKStA. Grund für die Ermittlungen ist eine anonyme Anzeige eines “Justiz-Insiders” – so bezeichnet der Anzeiger sich selbst. Der Knaller: Ein Foto derselben Anzeige fanden Ermittler im Handyspeicher von Justizsektionschef Christian Pilnacek – die Auswertung liegt dem Ibiza-Untersuchungsausschuss vor.
Die anonyme Anzeige enthält Informationen, die nach ZackZack-Recherchen aus einer vorgesetzten Behörde der WKStA stammen müssen. Das könnte etwa die Wiener Oberstaatsanwaltschaft sein. Mit deren Chef, Hans Fuchs, hatte Christian Pilnacek Pläne geschmiedet, die E-Mails der WKStA-Ermittler zu überwachen.
Anzeige gegen “Masterminds”
Der anonyme Justiz-Insider bezeichnet in seiner Anzeige die ermittlenden WKStA-Staatsanwälte im Ibiza-Casinos-Komplex als “Masterminds” einer Intrige, die sich gegen die Vorgesetzten der Ermittler richte.
Pilnacek war von Justizministerin Alma Zadic erst zum Teil entmachtet worden, indem seine Sektion zweigeteilt wurde. Die Einzelstrafsachen – und damit die Weisungsbefugnis für Staatsanwälte – übernahm mit Barbara Göth-Flemmich eine enge Vertraute Pilnaceks – jedenfalls nach dessen Angaben. Dann folgte die Suspendierung des mächtigen Sektionschefs, die vergangene Woche vom Verwaltungsgericht bestätigt wurde.
Wie die Anzeige auf das Handy Pilnaceks gelangte – ob er selbst sie verfasste, oder sie ihm nur zugeschickt wurde – ist ungeklärt; aus dem Ermittlungsakt stammt sie mit Sicherheit nicht.
(tw)
Titelbild: APA Picturedesk