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160 Millionen Frauen haben keinen Zugang zu Verhütungsmitteln

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160 Millionen Frauen haben keinen Zugang zu Verhütungsmitteln

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Mehr Menschen nutzen Verhütungsmittel als früher, trotzdem haben vor allem viele junge Frauen nicht ausreichend Zugang dazu. 

New York, 22. Juli 2022 | Obwohl mehr Menschen als je zuvor Verhütungsmittel benutzen, haben mehr als 160 Millionen Frauen und Jugendliche weiterhin einen ungedeckten Bedarf an Verhütungsmitteln. Das besagt die Schätzung eines internationalen Forschungsteams auf Basis von über 1.000 Umfragen. Dabei zeigten sich große regionale Unterschiede.

Vor allem Jugendliche und jüngere Frauen haben der Studie zufolge einen mangelhaften Zugang zu Verhütungsmitteln. Insgesamt nutzen jedoch mehr Frauen und Jugendliche im Alter von 15 bis 49 Jahren Verhütungsmittel als noch 1970. Die Nutzung ist seitdem immer weiter angestiegen: von 28 auf 48 Prozent in 2019.

Spitzenreiter Pille und Kondom

Die dominierenden Verhütungsmethoden waren in Ländern mit hohem Einkommen 2019 die Anti-Baby-Pille sowie Kondome. In Mitteleuropa, Osteuropa und Zentralasien würde zudem häufig Spirale benutzt. Die Sterilisation von Frauen habe mehr als die Hälfte aller Verhütungsmittel in Südasien ausgemacht.

Es wurde geschätzt, dass insgesamt 1,2 Milliarden Frauen Verhütungsmittel benötigen. 162,9 Million davon konnten ihren Bedarf 2019 nicht decken.

Die geringste Verfügbarkeit von modernen Verhütungsmitteln beobachteten die Forscher im Afrika südlich der Sahara, wo die Nutzung mit 24 Prozent und die Deckung der Nachfrage mit nur 52 Prozent am niedrigsten war. Demgegenüber nutzten sie in Asien, Südostasien und Ozeanien zwei Drittel der Frauen. Schlusslicht bei der Nutzung moderner Verhütungsmittel ist der Südsudan mit zwei Prozent – gegenüber Norwegen mit 88 Prozent.

70 Prozent verhüten in Österreich

In Österreich nutzten laut Studie 2019 rund 70 Prozent der Frauen von 15 bis 49 Jahren moderne Verhütungsmittel.

“Obwohl wir seit den 1970er-Jahren hervorragende Fortschritte bei der Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln auf globaler Ebene beobachten konnten, ist es noch ein langer Weg, um sicherzustellen, dass jede Frau und jedes heranwachsende Mädchen von der wirtschaftlichen und sozialen Stärkung profitieren kann, die Verhütungsmittel bieten können”, sagte Erstautorin Annie Haakenstad von der Universität Washington.

(apa/red)

Titelbild: Pixabay

Autor

  • Stefanie Marek

    Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.

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