Das EU-Parlament gab grünes Licht für das Ende des Verbrennungsmotors. Ab 2035 dürfen in der EU keine neuen Benziner oder Dieselautos mehr zugelassen werden.
Straßburg | Zeitenwende bei Verkehrsantrieben beschlossen: Das EU-Parlament einigte sich am Dienstag im Straßburger Parlamentsgebäude auf ein Ablaufdatum für Verbrennungsmotoren. Ab 2035 werden demnach keine Neuzulassungen bei Autos mit Diesel- oder Benzinmotor mehr möglich sein. Die Mitgliedstaaten hatten den Schritt bereits vorab beschlossen und sich mit dem EU-Parlament darauf geeinigt.
Ausnahme bei E-Fuels?
Ein Streitpunkt in den Verhandlungen war, ob es eine Ausnahme für mit synthetischen Kraftstoffen betriebene Autos geben soll. Diese sogenannten E-Fuels werden unter Einsatz von Strom meist aus Wasser und CO2 hergestellt. Laut der Einigung vom Oktober soll die EU-Kommission prüfen, ob Fahrzeuge mit einem solchen Verbrennungsmotor zukünftig doch noch zugelassen werden könnten. Auf Betreiben der FDP hatte die deutsche Regierung sich auf EU-Ebene dafür eingesetzt, dass E-Fuels nicht von vornherein ausgeschlossen werden.
Diametral unterschiedliche Reaktionen
Die FPÖ stemmte sich gegen die Veränderung. Für den Abgeordneten Roman Haider sei der Schritt „innovations- und industriefeindlich, unsozial, sinnlos, schlichtweg dumm“. Er verwies auf den hohen CO2-Ausstoß in China und stellte die Vermutung an, die internationale Konkurrenz warte schon darauf, Europa mit seiner „grünen Klimanaivität fertig zu machen“.
Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen, zeigt sich in einem Statement hingegen erwartungsgemäß erfreut: „Das 100%-Aus für Neuzulassungen von Verbrennermotoren bis 2035 ist ein wichtiger Schritt, den Individualverkehr in Richtung emissionsfreie und emissionsarme Fahrzeuge zu lenken. Ein Schritt, den sogar die Autoindustrie begrüßt.“
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