Kfir und Ariels Verbrechen, das zu ihrer Ermordung führte, war, dass sie jüdische Kinder waren. Dass sie in einem Kibbuz nahe der Grenze lebten. Das reichte für ihren grausamen Tod und das grausame Hinhalten ihrer Angehörigen.
Es ist nun tragische Gewissheit: die beiden jüngsten Geiseln, die am 7.10. von Terroristen der Hamas (und nennt sie nicht Widerstandskämpfer, Widerstandskämpfer entführen keine Säuglinge und Kleinkinder) sind ermordet worden. Sie sind, genaugenommen, nicht erschossen, sondern mit bloßen Händen ermordet worden, nicht lange, nachdem sie entführt worden sind- und noch im Jahr 2023. Seit damals logen die Terroristen, ebenso, wie sie 2023 gelogen haben, Shani Louk sei noch am Leben und würde in einem Krankenhaus im Gazastreifen behandelt- während ihre Schädelknochenstücke auf jenem Weg lagen, der von dem Gebiet des Festivals wegführte.
Keine Freiheitskämpfer, sondern ein Todeskult
Gewalt an Zivilisten und Zivilistinnen ist kein Werkzeuge, die echte Freiheitskämpfer einsetzen würden. Ein Todeskult aber würde das tun. Kfir und Ariels Verbrechen, das zu ihrer Ermordung führte, war, dass sie jüdische Kinder waren. Dass sie in einem Kibbuz nahe der Grenze lebten. Das reichte für ihren grausamen Tod und das grausame Hinhalten ihrer Angehörigen. Die Übergabe der kleinen Körper nutzte die Terrororganisation dazu, in widerlicher Opfertäterumkehr Israel für ihren Tod verantwortlich zu machen- und die kleinen Särge ebenso widerlich als Propaganda zu inszenieren. Im Sarg neben den Kindern befand sich nicht ihre Mutter, sondern eine anonyme Frau. Erst später wurden die Leichen der Frauen wieder ausgetauscht.
Die letzten Aufnahmen (aufgezeichnet von jenen Terroristen, die keine Widerstandskämpfer waren und sind, sondern Todeskultisten) sind verstörend und gingen um die Welt. Man hätte sich gewünscht, dass Menschenrechtsorganisationen etwas ganz Konkretes zu dem Schicksal von Mutter und Kindern gesagt hätten. Etwas Konkretes zu der sexuellen Gewalt, die am 7.10, und an den Geiseln ausgeübt worden ist. Diese Gewalt wird nach wie vor gezielt in den sozialen Medien geleugnet, trotz Evidenz aller Art. Eine der verstörendsten Reaktionen unter den Fotos der nach unsäglich langer Zeit der Geiselhaft freigelassenen jungen Frauen: „Gut genährt.“ Die Geiseln, die später befreit wurden und die kaum gehen konnten, aussahen wie jene, die aus den Nazi-KZs befreit worden waren- zu ihnen sagte man dann lieber einfach gar nichts. Doch zurück zu Kfir und Ariel, deren Leben vermutlich im November 2023 durch brutale Gewalt ausgelöscht worden sind, weil sie jüdische Kinder waren.
Das Verbrechen darf nicht zu weiterer schwerer Gewalt verleiten
Ihr Tod ist ein Verbrechen, dazu eines, das viel zu wenig Aufmerksamkeit der Welt erfahren hat. Aber dieses Verbrechen darf nicht zu weiterer schwerer Gewalt verleiten. Jene Stimmen, die jetzt in Zorn und sicher auch in Verzweiflung nach Trumps Plan der totalen Vertreibung der Zivilisten und Zivilistinnen in Gaza- oder gar nach einer vollständigen Zerstörung Gazas-rufen, irren und begehen einen furchtbaren Fehler, und der Schmerz und die Wut entschuldigen diesen Fehler nicht. Auch in Gaza leben unschuldige kleine Kinder, die nichts weiter getan haben, außer dort geboren worden zu sein.
Titelbild: Miriam Moné / ZackZack