ZackZack-Funde wie die rote Festplatte sind der Grund, warum wir mundtot geklagt werden sollen – und warum die Unterstützung für uns immer größer wird. Am Dienstag wissen wir, ob es weitergeht.
Morgen Abend werden wir uns noch einmal die Zahlen ansehen. Dienstag treffen wir gemeinsam eine Entscheidung. Dann wissen wir, ob es ZackZack im Herbst, wenn die ersten Zeugen in den Pilnacek-Untersuchungsausschuss kommen, noch gibt.
Der Geschäftsordnungsausschuss des Nationalrats wird wahrscheinlich am 9. Juli eine Vorentscheidung treffen. Alles ist vorbereitet, dass die ÖVP ihr Veto gegen den U-Ausschuss einlegt und SPÖ und NEOS ihr dazu die Mauer machen. Dann geht es weiter zum Verfassungsgerichtshof. Dort entscheidet sich, ob die FPÖ „Corona“ aus dem Untersuchungsgegenstand streichen muss – und wann es wirklich losgeht: schon Ende September, falls der VfGH den Untersuchungsgegenstand durchwinkt; einen Monat später, falls der Untersuchungsgegenstand auf den Kern „Pilnacek“ reduziert werden muss; oder erst Ende des Jahres, falls die FPÖ noch einmal von vorne beginnen muss.
Mehr als Zeit kann die ÖVP nicht gewinnen. Mit jeder „gewonnenen“ Woche kann sie dafür weiter verlieren, aus einem einfachen Grund: Wir kommen auf immer mehr drauf. Die Geschichte „Pilnacek“ wird immer größer, je mehr Zeit wir für neue Recherchen haben. Das möchte ich hier genauer erklären.
Die rote Festplatte
Vor einer Woche hat mir ein Informant die rote Festplatte ins Büro gebracht. Seit Tagen werte ich sie aus und sichere die ersten Ergebnisse. Dabei zeigt sich ein beeindruckendes Bild der ÖVP zur Zeit der Machtübernahme durch Sebastian Kurz.
Wolfgang Sobotka war damals Innenminister, und Christian Kern wurde gerade durch einen gekauften Wahlkampf mit Tools aller Art um die Kanzlerschaft gebracht. Am 15. Oktober 2017 sollte die Nationalratswahl die Wende zur neuen Farbe „Türkis“ bringen. Dafür wurden die käuflichen Teile der Republik Stück für Stück in Stellung gebracht.
Auf der roten Festplatte finden sich Beweise, wie das von Sobotkas Innenministerium aus mitorganisiert wurde und Steuergeld, das für innere Sicherheit bestimmt war, in das Wahlkampffinale der ÖVP umgeleitet wurde
Eine kurze Geschichte
Dass sich das auf der roten Festplatte findet, hat eine kurze Geschichte. Sie geht so: 2017 saß Anna P. neben dem späteren Bundespolizeidirektor Michael Takacs im Kabinett von Innenminister Sobotka. Ihr Chef war mit Michael Kloibmüller der Chorleiter, dem seine Einsätze direkt von Dirigent Sobotka angezeigt wurden.
Im Dezember 2017 wusste Anna P., dass Herbert Kickl als neuer Minister vor der Tür stand. Wie „Taki“ und „Kloibi“ hatte sie am 15. Dezember 2017 nur noch drei Tage Zeit zum Aufräumen. An diesem Tag wurden Tausende Dateien aus dem Sobotka-Kabinett auf ihre private Festplatte kopiert. Sie war rot und landete im März 2023 im gemeinsamen Haushalt mit Karin Wurm. Wenige Monate später begann Christian Pilnacek, in dem Haus in Rossatz zu übernachten.
Oft lag die rote Festplatte im Wohnzimmer, wo auch Pilnacek mit seinem Laptop saß. Irgendwann wurden Sobotkas Kabinetts-Dateien von der Festplatte auf Pilnaceks Gerät kopiert. Bald danach verstarb der Sektionschef in der Nähe des Hauses.
Zwei Beweismittel
So wie das Handy ist auch der Laptop von Krems bis Wien für ermittelnde Staatsanwaltschaften ein Beweismittel. Für die ÖVP sind beide eine Bedrohung. Nur das erklärt, warum polizeiliche „Ermittler“ aus St. Pölten das Beweismittel „Handy“ aus dem Verfahren verschwinden ließen und das Beweismittel „Laptop“ fieberhaft suchten.
Woche für Woche finden wir neue Beweise. Nicht alle sind so spektakulär wie die rote Festplatte, aber alle tragen zu dem bei, was die ÖVP am meisten fürchtet: zur Wahrheitsfindung.
Wettlauf und Entscheidung
Die Klagslawinen gegen ZackZack und unser Pilnacek-Buch sind Teil eines Wettlaufs gegen die Zeit. Mit jedem Tag sieht es für uns besser aus, weil die Unterstützung für uns täglich wächst. Mit mehr als 87.000 Euro haben wir schon 87 Prozent unseres Spendenziels erreicht. Bei den Mitgliedschaften im Zack-Club geht es langsamer.
Zwei Tage haben wir noch Zeit. Am Dienstag wissen wir, ob es gereicht hat und ob wir weiter berichten können, über Pilnacek, Sobotka und Kurz, über die Russland-Geschäfte des Industriellen-Chefs und über das Giebelkreuz, das eine ganze Republik bis heute tragen muss. Und dann, falls wir weitermachen können, möchte ich zurück zur unendlichen Geschichte: zur Beschaffung von Kampfflugzeugen, diesmal unter dem Namen „Leonardo“. Dort riecht es schon genauso wie damals, als wir die ersten Eurofighter-Spuren aufnahmen.
Die Nachrichten, die mit den Spenden kommen, habe ich auch heute Früh als Erstes gelesen:
Das hoffe ich auch.