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Tirol startet Alleingang bei Bekämpfung der Virus-Mutation

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Tirol startet Alleingang bei Bekämpfung der Virus-Mutation

Das ist ein Unterüberschrift

In Tirol breitet sich die Corona-Mutation B.1.351 aus. Verhandlungen mit der Bundesregierung über schärfere Maßnahmen sind gescheitert. Nun startet Tirol einen Alleingang. Die Bundesregierung warnt vor Reisen nach Tirol, stellt das Land aber nicht unter Quarantäne stellen.

Wien/Innsbruck, 08. Februar 2021 | Weil sich im Bundesland Tirol die ansteckendere Coronavirus-Mutation B.1.351 ausbreitet, wünscht sich die Bundesregierung schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Einige Virologen forderten gar die Abschottung des ganzen Bundeslands.

Die Bundesregierung warnt mittlerweile offiziell vor “nicht notwendigen” Reisen nach Tirol und empfiehlt Rückkehrern Tests. Schärfe Maßnahmen wie die Schließung von Handel und Seilbahnen oder gar eine Quarantäne verordnete Gesundheitsminister Anschober allerdings nicht.

Absage an Anschober

Von Verschärfungen wie Tiroler Landespolitik nichts wissen. Verhandlungen mit Gesundheitsminister Anschober scheiterten am Sonntag. Anschober könnte dem Land schärfere Maßnahmen einfach verordnen, will das aber nach eigene Angaben nicht.

Tests für Seilbahnnutzer

Nun versucht Tirol einen Alleingang. Das Land fordert die Bevölkerung auf, verstärkt zu Hause zu bleiben. In besonders stark betroffenen Bezirken – etwa Schwaz – soll es flächendeckende PCR-Tests geben. Außerdem soll ein negativer Antigentest Voraussetzung für die Benutzung von Seilbahnen werden.

Doch gerade bei der Tiroler Virusmutation ist fraglich, ob sie von den gängigen Antigentests überhaupt erkannt wird. Der von Österreich bevorzugte Impfstoff von Astrazeneca verhindert eine Ansteckung mit der Tiroler Virusvariante nicht.

Opposition spottet über Regierung

“Wo ist jetzt eigentlich der ach so harte Krisenmanager Sebastian Kurz?”, fragte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher per Aussendung. “Monatelang inszenierte er sich als Kapitän eines Schiffes, aber kaum gibt es parteiinternen Gegenwind, gibt er das Ruder außer Hand und versteckt sich unter Deck”, meinte Kucher. Er warf dem Kanzler “tatenloses, beinahe schon ohnmächtig anmutendes Zusehen und aus der Verantwortung stehlen” vor. Die gefährlichere südafrikanische Mutation dürfe sich unterdessen offenbar “munter weiterverbreiten”.

Auch FPÖ-Obmann Norbert Hofer äußerte Kritik: Seit mehreren Tagen herrsche im Gesundheitsministerium ein “rasender Stillstand”, während von Tiroler-ÖVP-Granden “eine Warnung nach der anderen in Richtung Wien abgefeuert wird”. “Die Causa Tirol zeigt, wie schwach die Rolle des Gesundheitsministers in der Krisenbewältigung ist. Obwohl die offenbar ansteckendere Südafrika-Mutation schon vor rund zwei Wochen im Westen nachgewiesen wurde, ist rein gar nichts passiert”, so Hofer. “Jetzt noch über die Abriegelung des gesamten Bundeslandes zu beraten, ist sinnlos, zumal sich das Virus wohl schon längst über die Landesgrenzen hinaus verbreitet hat.”

(red/APA)

Titelbild: APA Picturedesk

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