Nach Rapper-Arrest:
Seit Tagen protestieren in Spanien tausende gegen die Inhaftierung des Rappers Pablo Hasél und die damit assoziierte Unterdrückung der Meinungsfreiheit. In Madrid und Barcelona kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.
Wien, 19. Februar 2021 | Feuer und Flammen auf Spaniens Straßen. Nach der Verhaftung des Rappers Pablo Hasél kommt das Land auf der iberischen Halbinsel nicht zur Ruhe. Nachdem Hasél am Dienstag in seiner Heimatstadt Lleida von der Polizei abgeführt wurde, ist eine öffentliche Debatte über öffentliche Meinungsfreiheit entbrannt. Hasél habe sich respektlos gegenüber der Königsfamilie geäußert und Gewaltdelikte nicht explizit verurteilt, heißt es in der Verurteilung. Tausende sind dem Aufruhr zur Solidarität des Rappers gefolgt und lieferten sich Straßenschlachten mit der spanischen Polizei.
Unterstützungsaktion von Künstlern
Rückhalt bekommt der Rapper aus der Kulturszene. In einer Petition fordern über 200 Künstler, darunter auch der bekannte Filmemacher Pedro Almodóvar, die Freilassung Pablo Haséls. Sie zeigen sich besorgt über die Unterdrückung der Meinungsfreiheit, insbesondere in der Kunst.
„Wir sind uns dessen bewusst, dass wenn wir nichts gegen die Verhaftung Pablos tun, wir morgen die nächsten sein könnten, zu denen sie kommen könnten, bis sie es geschafft haben alle oppositionellen Seufzer zum Schweigen zu bringen“,
heißt es in der Erklärung der Petition.
Parallelen zu Österreich
Dass gegen die Äußerungen einer Einzelperson öffentlich vorgegangen wird, scheint sich zum neuen Modell zu entwickeln. Erst kürzlich verlautbarte Innenminister Nehammer auf der Startseite des BMI eine Klage gegen den Politberater und Moderator Rudi Fußi. Dieser hatte in Anbetracht der brutalen Kindesabschiebung im Jänner die Intelligenz von Polizisten hinterfragt. Auch in Österreich löste das Vorgehen gegen Fußi eine Welle der Empörung aus.
(dp)
Titelbild: APA Picturedesk