Das ist ein Unterüberschrift
Die in Südafrika enteckte Mutation B.1.351 des Coronavirus macht Schlagzeilen. In Tirol ist sie besonders verbreitet, dort hat sich sogar schon ein eigener Subtyp entwickelt. Nun kommt die Hiobsbotschaft: Der Impfstoff von Astrazeneca wirkt so schlecht gegen die Variante, dass Südafrika nicht mehr damit impft.
Wien/Pretoria, 08. Februar 2021 | Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca verhindert die Ansteckung mit der Mutation B.1.351 des Coronavirus nicht. Sie hält lediglich schwere Krankheitsverläufe hintan. Die Ausbreitung wird allerdings nicht gestoppt. Das berichtet die “Financial Times” unter Berufung auf die Ergebnisse einer vom Hersteller selbst durchgeführten Studie, die am Montag veröffentlicht werden soll.
Südafrika impft nicht mehr mit Astrazeneca
Südafrika wird den Impfstoffes des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca bis auf Weiteres nicht mehr verwenden. Das kündigte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Sonntag in Pretoria an.
Für Österreich sind das schlechte Nachrichten, denn der britisch-schwedische Impstoff spielt eine wesentliche Rolle im österreichischen Impfplan. Eine erste Lieferung mit 36.000 Dosen ist in der Nacht auf Samstag in Österreich eingetroffen, bis Ende März sollen es 700.000 Dosen sein.
Tirol setzt sich gegen Anschober durch
Studien bescheinigen dem Impfstoff schon gegen die herkömmliche Virusvariante eine deutlich geringere Wirksamkeit als andere Impfstoffe. Zusätzliche Brisanz erhält die mangelnde Wirkung von Astrazeneca durch die weite Verbreitung der Mutation B.1.351 im Bundesland Tirol.
Am Sonntag gelang es Gesundheitminsiter Rudi Anschober (Grüne) nicht, sich gegen die schwarz-grüne Tiroler Landeregierung durchzusetzen. Anschober trat für schärfere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in Tirol ein. Als Gesundheitsminister könnte er solche Maßnahmen auch per Verordnung verfügegen, er braucht also das Einverständnis Tirols nicht. Anschober möchte aber Maßnahmen nur “im Konsens” treffen.
(red/APA)
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