Fellner-Blatt verwechselt alle Schellhorns in einem Interview
Das „Österreich“-Magazin „Insider“ druckte eines der kuriosesten Interviews überhaupt ab. Eigentlich interviewte man NEOS-Abgeordneten Sepp Schellhorn – Oder war es Heinrich Schellhorn? Oder doch Franz Schellhorn? Das Fellner-Imperium schaffte es, alle drei in einem einzigen Interview zu verwechseln.
Wien, 04. März 2021 | NEOS-Tourismussprecher Sepp Schellhorn staunte am Donnerstagmorgen nicht schlecht. Das „Insider“-Magazin des Wolfgang Fellner-Imperiums veröffentlichte ein Interview mit ihm. Große Überschrift „Schellhorn: Regierung hat keine Strategie“. So weit, so normal.
Falscher Kopf – Heinrich Schellhorn
Allerdings war auf dem Titelbild des Interviews nicht der Kopf des NEOS-Abgeordneten Sepp Schellhorn zu sehen, sondern der des stellvertretenden Salzburger Landeshauptmanns Heinrich Schellhorn (Grüne). Verwandt sind die beiden übrigens nicht.
https://twitter.com/ThomasKW3/status/1367364535225618434
Falscher Name – Franz Schellhorn
Das war jedoch nicht die einzige Namensverwechslung im Interview. Wer die Fragen von oe24-Chefredakteur Niki Fellner beantwortete, war dem Blatt offenbar unklar. Denn laut Interview-Text beantwortete nicht der NEOS-Politiker Sepp, sondern sein Bruder Franz Schellhorn (Leiter des Think Tanks “Agenda Austria”). Falls Sie jetzt nicht wissen, welcher Schellhorn tatsächlich die Fragen beantwortete: aus dem Text ist ersichtlich, dass die Antworten von Sepp Schellhorn gegeben wurden, drehen sich die Fragen doch großteils um die NEOS und die Bundesregierung. Sepp Schellhorn bestätigte gegenüber ZackZack, dass es eigentlich ein Interview mit ihm gewesen sei.
Also nochmal zum Mitschreiben:
Links: Franz Schellhorn (Leiter Agenda Austria), Mitte: Heinrich Schellhorn (stv. Landeshauptmann Salzburg, Grüne), Rechts: Sepp Schellhorn (NEOS).
Bilder von Heinrich und Sepp: APA, Bild von Franz: Franz
ZackZack fragt den richtigen Schellhorn
Sepp Schellhorn meint gegenüber ZackZack grundsätzlich: „Als gewählter Mandatar ist es mein Job, meine inhaltlichen Positionen, Kritik und Ziele zu kommunizieren und medial zu trommeln. Das ist angesichts der Anzeigenpolitik der Regierung schwer genug, der Druck auf die Redaktionen steigt beständig.“ Über das „Insider“-Fauxpas ärgert er sich:
„Fehler passieren, das ist menschlich. Zwei gravierende Fehler (falsches Bild und falscher Name) in einer Geschichte, übersteigen meine Toleranzgrenze, dann wird die mediale Zusammenarbeit kontraproduktiv.“
Wer ein Interview mit Sepp Schellhorn – samt richtigen Kopf und Namen – sehen will: Der NEOS-Abgeordnete war am Mittwoch zu Gast im ZackZack-Club. Jetzt Mitglied werden.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk/Franz