Das Sprichwort “mit Kanonen auf Spatzen schießen” hat das italienische Militär wohl zu wörtlich genommen. Eine Panzerbesatzung feuerte am Donnerstag irrtümlich auf eine Geflügelzucht. Zahlreiche Tiere starben.
Wien, 19. März 2021 | In Italien hat eine Panzerbesatzung irrtümlich auf eine Geflügelzucht gefeuert – und dabei zahlreiche Hühner getötet. Wie die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete, ereignete sich der Zwischenfall in der Nacht auf einem militärischen Übungsplatz bei Vivaro, etwa eine Autostunde von Venedig entfernt. Es sei auch erheblicher Sachschaden entstanden.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Soldaten, die den Übungsangriff ausführten, gehören zur Panzer-Brigade Pozzuolo del Friuli. Sie gaben den Schuss auf das Geflügel mit einem Panzer des Typs Centauro ab. Ein Teil des Gebäudes, in dem das Geflügel untergebracht war, brach zusammen. Der Staatsanwalt der Provinz Pordenone leitete eine Ermittlung ein und ordnete die Stilllegung der vier Panzer an, die an der Übung beteiligt waren.
Erinnerung an den Emu-Krieg
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Staat in den “Krieg” gegen Geflügel zieht. 1932 zog Australien in den Krieg gegen Emus, da diese sich unaufhaltsam vermehrten und die Felder der Bauern zerstörten. Das Militär kam den Bauern zur Hilfe, der Erfolg war allerdings überschaubar. Wenige Emus wurden erlegt, Munition wurde in Massen verschossen. Die Emus rannten mit 50 km/h den Soldaten größtenteils davon. Der “Emu-Krieg” wurde verloren, der Verteidigungsminister erntete Spott.
(bf/apa)
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