Start News Skurriler ÖVP-Hanger-Rundumschlag: Rücktritts-Attacke auf Krisper und Krainer

Skurriler ÖVP-Hanger-Rundumschlag: Rücktritts-Attacke auf Krisper und Krainer

Skurriler ÖVP-Hanger-Rundumschlag: Rücktritts-Attacke auf Krisper und Krainer

Rücktritts-Attacke auf Krisper und Krainer

Der langjährige ÖVP-Abgeordnete Andreas Hanger übernimmt kurzfristig die Fraktionsführung seiner Partei im Ibiza-Ausschuss. Schon zu Beginn des Ausschusstages attackierte er Jan Krainer (SPÖ) und Stephanie Krisper (NEOS) scharf. Bis zuletzt als Stellvertreter von Wolfgang Sobotka tätig, verlangt er nun den Rücktritt der Oppositionspolitiker.

Wien, 07. April 2021 | Skifahren im Lockdown kann gefährlich sein: ÖVP-Fraktionsführer im Ibiza-Ausschuss Wolfgang Gerstl liegt aufgrund eines „schweren Skiunfalls“ im Spital. Ein anderer Niederösterreicher übernimmt jetzt seine Vertretung im Untersuchungsausschuss: Andreas Hanger. Friedrich Ofenauer übernimmt Hangers Rolle als Sobotka-Stellvertreter. Alle drei kennen sich aus dem Niederösterreichischen Arbeitnehmerbund (NÖAAB).

Hanger wird Fraktionsführer

Der Mostviertler ÖVP-Hinterbänkler Hanger war bis zuletzt Stellvertreter des Ausschussvorsitzenden Wolfgang Sobotka, jetzt ist er Fraktionsführer der Volkspartei. Seit 2013 sitzt er im Nationalrat. Zuletzt wurde er durch seinen Auftritt im „ZIB2“-Studio bei Armin Wolf einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Am Mittwoch zeigte er im Ibiza-U-Ausschuss dann ein anderes Bild. Er attackierte vor allem Jan Krainer massiv. So sei der SPÖ-Fraktionsführer „verantwortlich am schlechten politischen Klima in der Republik.“ Er werde seine neue „Rolle wesentlich offensiver“ anlegen als dies zuvor Gerstl getan habe, ließ ÖVP-Hanger vor der Presse wissen. Vom Aufdeckerduo Stephanie Krisper (NEOS) und Jan Krainer (SPÖ) verlangte er den unverzüglichen Rücktritt.

Beiden würden etwa eine niederösterreichische Institution (der Sobotka-Verein Alois-Mock-Institut, Anm.) permanent „anpatzen“ die „hervorragende Arbeit macht.“ Dagegen werde sich die ÖVP nun wehren. Ein Rücktritt der beiden würde der „Hygiene in Österreich sehr guttun.“

Krainer wünschte Andreas Hanger dagegen bloß „viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe als ÖVP-Fraktionsführer.“ Wolfgang Gerstl wünschte er eine baldige Genesung.

Hanger „wie der Winter“

Obwohl Hanger nun eine Ibiza-Offensive der ÖVP verkündete, fiel auch sein Vorgänger Wolfgang Gerstl nicht durch seine sanfte Art und Weise auf. Er attackierte das Parlament mit immer schärferen Tönen: Zuletzt nannte er den U-Ausschuss eine „sagenhafte Politshow.“ Trotz umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Ibiza-Komplex hätte der Ausschuss bisher „nichts gefunden.“ Die Befragung von Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner, die heftige Reaktion im Land ausgelöst hatte, nannte er „erkenntnislos.“ Mitterlehner nannte etwa „die Gleichschaltung der Medien als Teil des Programms von Sebastian Kurz. Jan Krainer, so Gerstl vor einigen Wochen, sei ein „Sicherheitsrisiko für den Ibiza-U-Ausschuss.“

Mit Hanger will sich die ÖVP jetzt aber „wehren.“ Genau „wie sich der Winter gegen den Frühling wehrt, werden wir uns wehren“, so Hanger. Der ehemalige Abgeordnete Harald Walser bemerkte dazu auf Twitter:

ÖVP-Hanger ist ein Meister der Metapher: „Genauso wie dich der Winter wehrt gegen den Frühling, werden wir uns wehren.“ Dann ist ja alles gut, denn der Frühling wird gewinnen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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