Mit dem Impfpass in die Gastro
Aus dem “Grünen Pass” wurde ein grüner Zettel. Nun gilt auch ein gelber Pass – der internationale Impfpass nämlich.
Wien, 03. Mai 2021 | Wenn – wie geplant – am 19. Mai die Gastronomie, die Hotellerie und kulturelle Einrichtungen wieder aufsperren, dient für jene Österreicherinnen und Österreicher, die sich gegen Covid-19 impfen haben lassen, ihr gelber Impfpass aus Papier als “Eintrittsberechtigung”.
Auf dem Dokument hat jedenfalls ein Erststich vermerkt zu sein, der mindestens 21 Tage zurück liegen muss. Welchen Impfstoff man zum Schutz vor dem Coronavirus erhalten hat, spielt dabei keine Rolle.
Anfang Juni soll dann der digitale Impfpass (“Grüner Pass“) verfügbar sein, den man sich als QR-Code auf sein Handy herunterladen kann. Voraussetzung dafür ist die Bürger-Karte bzw. eine Handy-Signatur, anmelden kann man sich dafür über das Öffentliche Gesundheitsportal Österreichs. Wer geimpft, getestet oder von Covid-19 genesen ist, muss dann nur mehr das Handy herzeigen, um Einlass in Lokale gewährt zu bekommen. Alternativ kann soll man sich auch ein PDF-Dokument ausdrucken können.
“Fleckerlteppich” in Europa erwartet
Der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, Martin Selmayr, hat sich am Montag “sehr zuversichtlich” darüber gezeigt, dass der “Grüne Pass” bis zum Sommer zur Verfügung stehen wird. Gleichzeitig warnte er vor überzogenen Erwartungen, denn das europäische Impfzertifikat werde nicht sofort “überall perfekt funktionieren können”, sagte Selmayr vor Journalisten in Wien. Und anfangs werde es durchaus ein “Fleckerlteppich” sein.
Die Zuständigkeit bezüglich des Zertifikats, mit dem Reisen innerhalb der Union wieder quarantänefrei möglich sein sollen, liegt bei den Mitgliedsstaaten. “Was wir zur Verfügung stellen, ist der Rechtsrahmen”, erklärte der Kommissionsvertreter. Jeder Geimpfte, negativ Getestete oder Genesene soll dann einen QR-Code haben, der sicherstellt, dass man “überall in Europa diskriminierungsfrei behandelt wird. Das ist dann ein Rechtsanspruch”, so Selmayr.
Die Länder selbst würden dann entscheiden, ob sie “von den europäischen Freiheiten einheitlich Gebrauch machen, oder ob sie selber Akzente setzen”, meinte Selmayr. Spätestens dann, wenn die Grenzen wieder aufgehen, solle es aber eine einheitliche Regelung geben, forderte er. Derzeit gibt es noch unterschiedliche Auffassungen darüber, ab wann man als geimpft gilt und welche Impfstoffe zugelassen werden.
Für den Anfang rechnete Selmayr deshalb auch mit einem “Fleckerlteppich”. “Wer glaubt, dass am 1. Juni jeder in Europa einen Grünen Pass am Smartphone hat, mit dem überall in Europa das Gleiche möglich ist – das wird nicht der Fall sein”, dämpfte Selmayr die Erwartungen.
(APA/AFP/red)
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