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Bruchlandung für »Impfreisen« – Projekt gescheitert

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Bruchlandung für »Impfreisen« – Projekt gescheitert

Projekt gescheitert

Noch im Februar hatte Verleger Christian Mucha mit dessen angekündigten exklusiven Impfreisen für Aufregung gesorgt. Drei Monate später ist klar: Aus dem Vorhaben ist nichts geworden. Schuld gibt Mucha vor allem der EU.

Wien, 21. Mai 2021 | Manche Projekte gehen nicht über die Planungsphase hinaus. Das musste auch Verleger Christian Mucha resignierend hinnehmen. Dessen geplanten luxuriösen Impf-Abstechern in beliebte Reiseziele ging endgültig der Saft aus. Grund für sein Scheitern sieht Mucha vor allem bei der EU. Diese habe durch ihre „verfehlte Politik“ und „politisches Agitieren“ die Realisierung der Impfurlaube verhindert.

Impfung in Dubai oder Israel?

Ziel der Aktion sei eine Reise in eine Destination gewesen, wo zugelassener Impfstoff an die Reisenden verabreicht werden darf. Für 3.000 bis 30.000 Euro hatte Muchas Projekt mit einem Rundum-Luxuspaket aus Anreise, Unterbringung, Verpflegung, Abreise und Impfung durch qualifiziertes Personal geworben. Die Apothekerkammer warnte daraufhin vor gefälschtem Impfstoff: Nur staatliche Impfaktionen seien seriös.

Keine Zulassung für Sputnik V

Gehofft hatte das Projekt offenbar auch auf die Möglichkeit, den russischen Impfstoff Sputnik V zu erwerben und diesen an gut zahlende Impfreisende zu verabreichen. Weil die EU dem russischen Vakzin allerdings eine Eintragung in den bald erwarteten „Grünen Pass“ versagt hatte, kam das Projekt nun endgültig zum Erliegen. Eine Impfung mit Sputnik V oder chinesischen Impfstoffen erscheint nicht mehr sinnvoll.

Bild: Screenshot/Impfreisen.at

Auch Bundeskanzler Kurz Schuld

Zielscheibe der Kritik ist neben der EU auch Bundeskanzler Kurz. Mucha bezeichnet den Flop seiner Impfreisen als „Trauerspiel“, bei dem „alle handelnden, entscheidenden Personen kläglich versagt haben“. Man habe nach der Entscheidung der EU „auch vom österreichischen Bundeskanzler kein Wort mehr gehört.“

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

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  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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