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Wird jetzt alles teurer? Die Angst vor der Inflation

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Wird jetzt alles teurer? Die Angst vor der Inflation

Die Angst vor der Inflation

Die Corona-Krise ist noch nicht bewältigt, da bahnt sich der nächste Wirbel an. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Inflation laut Statistik Austria auf fast drei Prozent gestiegen. Experten entwarnen.

 

Wien, 16. Juni 2021 | Die Preise hierzulande steigen so stark wie lange nicht mehr. Das sagt die Statistik Austria. Demnach klettert die Inflationsrate im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 2,8 Prozent auf ein jahrelanges Rekordhoch. Die Inflation im EU-Durchschnitt beträgt nur rund 2 Prozent. Vor allem Energie ist teurer als die letzten Jahre. In den USA verteuern sich die Einkäufe gar um den sensationellen Wert von 5 Prozent.

Nationalbank beruhigt

Bei der Frage, welche Ursachen für die Teuerung verantwortlich sind, und wie die hohe Inflationsrate einzuschätzen ist, sind die Ökonomen uneins. Die Österreichische Nationalbank (OeNB) glaubt, dass die Verbraucherpreise zumindest langfristig nicht stärker als sonst steigen werden. Der jetzige Trend sei vor allem auf den hohen Ölpreis sowie auf hohe Nahrungsmittelpreise zurückzuführen, heißt es aus der OeNB.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet damit, dass die Preise nur kurzfristig ansteigen. Der Beginn einer großen Inflation zeichne sich nicht ab.

Corona-Politik als Preistreiber?

Für die neoliberale Denkfabrik “Agenda Austria” ist die Teuerung schon bedrohlicher. Die hauptsächlich aus gut betuchten Einzelpersonen bestehende Organisation fürchtet um einen Verlust der Vermögenswerte und sieht die EU in der Pflicht. „Die EZB müsste langsam beginnen auf die Bremse zu steigen, weil sie sonst den Preisanstieg weiter befeuert“, so Franz Schellhorn von der “Agenda Austria”. Er macht die Geldpolitik der EU für den hohen Preisanstieg verantwortlich.

Historisches Gespenst der Hyperinflation

Je mehr Geld im Umlauf ist, desto schneller steigen die Preise. Im schlimmsten Fall kann Geld fast vollständig entwertet werden. Das war in Österreich zuletzt nach dem ersten Weltkrieg geschehen, als sich die Preise jeden Monat mehr als verdoppelt hatten. Die Österreichische Nationalbank hatte damals 500.000 Kronen-Scheine herausgegeben, um Einkäufe des täglichen Bedarfs zu garantieren. So eine Situation scheint derzeit nicht sehr realistisch. Erst 2019 hatte die EU übrigens den 500-Euro-Schein abgeschafft.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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