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Wrabetz über Konkurrent Weißmann: Weniger qualifiziert als Thomas Schmid

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Wrabetz über Konkurrent Weißmann: Weniger qualifiziert als Thomas Schmid

Wrabetz über Konkurrent Weißmann:

Alexander Wrabetz sieht die journalistische Unabhängigkeit des ORF gefährdet, sollte statt ihm sein Gegenkandidat Roland Weißmann zum ORF-General gewählt werden. Ihn hält Wrabetz außerdem für unqualifiziert.

Wien, 05. August 2021 | Roland Weißmann ist “Kandidat von Herrn Fleischmann”, dem Medienbeauftragten von Sebastian Kurz. ORF-General Alexander Wrabetz ging im “Fellner! Live”-Interview am Mittwoch in eine PR-Offensive für die anstehende Wahl eines neuen ORF-Generaldirektors und machte deutlich, was er von Weißmanns Kandidatur hält. Wrabetz tritt zum vierten Mal in Folge an. Obwohl sich die Kanzlerpartei ÖVP, die aufgrund eines Abkommens mit dem grünen Koalitionspartner die absolute Mehrheit im Stiftungsrat hält, einen anderen Wunschkandidaten gesucht hat, sagt Wrabetz: Meine “Chancen sind gut”.

Das führt Wrabetz auf den Postenschacher rund um die Staatsholding ÖBAG zurück. Es sei “ein besonderes Jahr”, die Stiftungsräte stünden unter Beobachtung. Seit 2001 müssen sie namentlich abstimmen. Das würde Wrabetz gerne wieder ändern. Trotz “Drucks von außen” hält Wrabetz es in der aktuellen politischen Situation für möglich, dass die Stiftungsräte “nach bestem Wissen und Gewissen” entschieden. Und diese Entscheidung könne nur für ihn fallen. Seinen Gegenkandidaten Roland Weißmann hält Wrabetz für unqualifiziert. Er erfülle die Ausschreibungskriterien nicht. Wörtlich sagte Wrabetz, es sei möglich, dass Weißmanns “Qualifikationen geringer” wären als die Schmids bei der ÖBAG.

Wrabetz: Corona-Berichterstattung war der ÖVP genehm, ÖBAG-Linie nicht

Wrabetz sieht sich als unabhängigen Kandidaten. Von Opposition und regierungskritischen Medien war Wrabetz im letzten jahr dafür krititsiert worden, dass insebsondere die Corona-Berichterstattung des ORF voll auf regierungslinie gelegeln sei. Im “Profil” Interview hatte der ORF-General erklärt, abweichende Meinungen zur Regerungslinie in der Pandemie hätten die Mesnchen nur verwirrt. Wrabetz Linie fand Gefallen bei der ÖVP: Zur Corona-Berichterstattung habe es “keine Kritik von Türkis” gegeben. Aus Wrabetz’ Sicht habe der ORF das journalistisch wieder gut gemacht, indem er über die ÖBAG-Affäre kritisch berichtet hatte. Das habe bei der Kanzlerpartei zu “Enttäuschung, dass es bei uns Journalismus gibt”, geführt. Indirekt sprach Wrabetz damit der Coronaberichterstattung des ORF die journalistische Qualität ab und bezichtigte gleichzeitg die ÖVP, unabhängigen Journalismus nicht zu goutieren.

Trotz dieses Balanceakt stehe er, Wrabetz für eine unabhängige Berichterstattung im ORF. Der Unterschied zwischen Weißmann und Wrabetz als ORF-Chef sei: “Ist die Information weiter kritisch und unabhängig? Gibt es eine weitgehende redaktionelle Freiheit, wie es sie bei mir gegeben hat, oder verspricht man sich dass man stärker auf diese Redaktionen und ihre Arbeit zugreifen kann?”

Totzauer aus dem Rennen?

Um die Kandidatur von Lisa Totzauer, der ORF1-Channelmanagerin, steht es offenbar schlecht. Sie galt als aussichtsreiche Kandidatin, zumal ihr das Wohlwollen der ÖVP Niederösterreich nachgesagt wurde. Totzauer werden jedoch nur noch Außenseiterchancen zugerechnet. Wohl in einem letzten Versuch, das Kanzleramt von ihren Qualitäten zu üebrzeugen, traf sich Totzauer kürzlich mit Gerald Fleischmann zum vertraulichen Gespräch in der Wiener Innenstadt – erfolglos, wie Insider erklären. Ähnliches dürfte für den Online-Chef Thomas “Tommy” Prantner gelten. Ebenso wie ZIB-Chef Mathias Schrom war dieser ein Ansprechpartner für Interventionen von Christian Pilnacek und Wolfgang Brandstetter. Das geht aus der Auswertung von Pilnaceks Handy durch Korruptionsermittler hervor. Prantner war auch für die umstrittene Live-Übertragung des Parteitages der Jungen Volkspartei verantwortlich. Die wurde nicht nur vom ORF-Redakteursrat scharf kritisiert.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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