Kein Rückhalt von Faßmann
Wenn ungeimpfte Schüler gehänselt würden, wäre das „vielleicht zu akzeptieren“, findet Bildungsminister Heinz Faßmann. Mit seiner Teststrategie nur für ungeimpfte Schüler erhält Faßmann Rückhalt von Gesundheitsminister Mückstein, der eine Ungleichbehandlung geimpfter und ungeimpfter Schüler nur bei Masken und Quarantäne „nicht sinnvoll“ findet.
Wien, 11. August 2021 | Vergangene Woche stellte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) seinen sogenannten „Vierpunkteplan“ für den Schulstart im Herbst vor. Teil davon: Nur Ungeimpfte (Schüler wie Lehrer) müssen sich nach der zweiwöchigen „Sicherheitsphase“ regelmäßig testen lassen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) unterstützt das Bildungsministerium in dieser Strategie, hält aber eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften bei Maskenpflicht oder Quarantäne für „nicht sinnvoll“.
Faßmann: Hänseleien Ungeimpfter „vielleicht zu akzeptieren“
Angesprochen auf die Tests nur für Ungeimpfte und ob Faßmann in Folge nicht befürchte, dass dies in den Schulen zu Hänseleien von Ungeimpften führen könne, wich der Bildungsminister in der Pressenkonferenz am vergangenen Mittwoch zunächst auf die Impf-Diskussion aus und meinte, dies sei jedenfalls kein Grund, von Impfungen abzuraten. Dann beantwortete er die Hänselei-Frage: wenn es zu Hänseleien komme, „dann ist das vielleicht zu akzeptieren“, so Faßmann:
„Wie kann es zu Hänseleien zwischen Geimpften und Ungeimpften kommen? Schwierig vorherzusehen, vielleicht sollte man die hier anwesenden Schülerinnen und Schüler fragen ob so etwas stattfinden kann. Ich kann nur umgekehrt sagen, es kann ja dann nicht die Ursache sein, von der Impfung abzuraten, damit es nicht zu Hänseleien kommt.
Wenn es dazu kommt, dann ist das vielleicht zu akzeptieren.“
Mückstein unterstützt Bildungsministerium, Nein zu Ungleichbehandlung bei Masken & Quarantäne
Am Dienstag wurde Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) im Puls24-Interview gefragt, ob es Unterschiede für Geimpfte und Ungeimpfte Schüler geben solle – insbesondere in punkto Masken und Quarantäne. Er unterstütze das Bildungsministerium: Das kontinuierliche PCR-Testen würde „ganz wesentlich“ sein für den permanenten Schulbetrieb, bekräftigte Mückstein die Teststrategie Faßmanns, der Tests nur für Ungeimpfte vorsieht. In punkto Masken und Quarantäne hält Mückstein eine Ungleichbehandlung aber für „nicht sinnvoll“. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch doppelt Geimpfte das Virus übertragen könnten. Aber dass Masken „Thema in den Schulen“ werden könnten, das glaube der Gesundheitsminister schon.
(lb)
Titelbild: APA Picturedesk