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»Was können Sie besser als Alexander Wrabetz?« – Weißmann: Fünf Sekunden Stille

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»Was können Sie besser als Alexander Wrabetz?« – Weißmann: Fünf Sekunden Stille

Weißmann: Fünf Sekunden schnaufen

Der ÖVP-Wunschkandidat Roland Weißmann durfte gleich nach seiner Bestellung zum designierten ORF-Generaldirektor in die ZIB 2. Armin Wolf nahm seinen neuen Chef gehörig in die Mangel.

 

Wien, 11. August 2021 | 24 von 35 Stiftungsratmitglieder sprachen sich bei der Bestellung des neuen ORF-Generaldirektors am Dienstag für den ÖVP-Wunschkandidaten Roland Weißmann aus. Noch am selben Tag kam Weißmann zu Armin Wolf in die ZIB 2. Wolf gab dem designierten Generaldirektor, der am 1. Jänner 2022 sein Amt antritt, keine Schonfrist und thematisierte die ÖVP-Nähe Weißmanns. Weißmann hatte unter anderem an einer Skype-Konferenz mit den türkisen Stiftungsräten und dem Medienbeauftragten des Kanzleramtes, Gerald Fleischmann teilgenommen. Ein Screenshot der Diskussion über den der Standard berichtete erhärtete die ÖVP-Nähe Weißmanns. Die Antworten des neuen Generaldirektors ähnelten dabei verblüffend, den Aussagen des ÖVP-Freundeskreis-Chefs Thomas Zach im zuvor eingespielten Beitrag.

Weißmann sei von einer „breiten Mehrheit“ über die Parteigrenzen hinaus gewählt worden, so formulierte auch Zach, die Entscheidung für Weißmann. Bei genauerer Betrachtung entfielen die Stimmen auf Weißmann jedoch nur auf die Regierungsparteien, ÖVP-nahe „unabhängige“ Stiftungsräte und FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger.

Die Grüne Mediensprecherin Eva Blimlinger verteidigte die Zustimmung zur Wahl Weißmanns. Eine in den Medien kolportierte Vereinbarung, dass die Grünen durch ihre Zustimmung, nun zwei von vier ORF-Direktoren – Finanzen und Programm- erhalten würden, dementierte sie nicht. Wolf sprach Weißmann auf die Vereinbarung an, doch das sei mit ihm nicht abgesprochen, die Grünen hätten keine Zusage von ihm.

Fünf Sekunden schnaufen

Für die Szene des Interviews, die auch gerade häufig im Internet geteilt wird, sorgte die Frage von Wolf, was Weißmann, denn besser als sein Konkurrent Alexander Wrabetz könne und warum er überhaupt antrat. Weißmann atmete tief durch, sehr tief. Geschlagene fünf Sekunden schnaufte Weißmann dabei in sein Mikrofon. Als Antwort entgegnete Weißmann, dass dies „gar nicht die Frage“ sei, „was jemand besser kann“ und zählte daraufhin seinen Lebenslauf auf: 25 Jahre im ORF, war Journalist, jetzt ist er Manager.

GIS wird wohl steigen

Sein großes Ziel ist die Schließung der „Streaminglücke“. Das dürfte auch mit einer Erhöhung der GIS einhergehen. Offiziell benennt Weißmann dies Gebühren-Anpassung, doch, dass immer mehr Menschen in der ORF-TV-Thek streamen und keine Gebühren zahlen, das „müsse man angehen“.

Das gesamte Interview – in der Langfassung – finden Sie hier.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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