Fellner-Rassismus-Eklat!Live
Fast vier Monate nahm sich oe24-Herausgeber Wolfgang Fellner eine Bildschirmpause. Nach nur einer Woche zurück im Fernsehgeschäft lieferte er allerdings eine rassistische Entgleisung.
Wien, 07. September 2021 | Der Wiener Medienmanager Wolfgang Fellner ist zurück auf seinem TV-Sender oe24. Nachdem er aufgrund von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs im Mai einem Boykott von Spitzenpolitikerinnen mit einer selbstverordneten Pause zuvorkam, kehrte er vergangene Woche in Geschäft zurück. Eine interne Untersuchung soll kein Fehlverhalten Fellners festgestellt haben. Politikerinnen von NEOS, SPÖ und Grüne werden jedoch bis zu einer gerichtlichen Entlastung Wolfgang Fellners Interviews mit dem Medienmacher boykottieren. Die ÖVP legt sich unterdessen noch nicht fest. “Diese Frage stellt sich derzeit nicht, weil keine Interviews von Wolfgang Fellner geplant sind”, hieß letzte Woche aus der Volkspartei.
“Ein Neger im Tunnel”
Am Montagabend wurden Zuseher seiner Sendung „Fellner!Live“ allerdings Zeugen einer verbalen Entgleisung des Gastgebers. Gerade als Fellner seine Sendung mit den Gästen Robert Misik und FPÖ-Bundesratsmitglied Johannes Hübner anmoderieren wollte, gab es Lichtprobleme in seinem Studio. “Freunde, i hab ka Licht im G’sicht”: monierte Fellner in Richtung seiner Lichttechniker und weiter: “Ihr müsst diesen einen Scheinwerfer bitte auf mich richten.” Die Kameras liefen.
Darauf sollte der Eklat folgen, der derzeit im Netz für Entrüstung sorgt. Fellner weiterhin vom fehlenden Scheinwerferlicht gestört sagte: “Da ist derzeit kein anziger Scheinwerfer auf mich gerichtet. Das schaut ein bisschen komisch aus, wenn da dazwischen ein Neger im Tunnel sitzt, des da, wie wär´s mit dem?”
https://twitter.com/Ayranmagman/status/1435033167048609799
Boykott: “Minimum nach dieser Scheisse”
Die beiden anwesenden Gäste kommentierten den rassistischen Sager nicht. Robert Misik kommentierte auf Twitter, nachdem der Clip online gestellt wurde: „Ehrlich gesagt hab ich es erst nicht mitgekriegt und dann war ich perplex. So ein Dreck geht gar nicht. Punkt.“ Wenig später stellte er allerdings klar, dass er nicht mehr zu oe24 gehen werde, wenn Fellner moderiert: „Ja, das ist wohl das Minimum nach dieser Scheisse.“
Ja, das ist wohl das Minimum nach dieser Scheisse
— Robert Misik | misik.at (@misik) September 7, 2021
Oe24 lud übrigens nur eine Version ohne den rassistischen Sager auf ihre Seite und Youtube. Dass der Sager überhaupt auf oe24.at zu sehen war, ist erstaunlich: Schließlich wird die Sendung trotz ihres Namens nicht live ausgetrahlt.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk