78 Prozent
Die Wähler der Regierungsparteien sind beim Thema Afghanistan komplett unterschiedlicher Meinung. Eine OGM-Umfrage im Auftrag des Kuriers zeigt, dass Grün-Wähler zu 78 Prozent den ÖVP-Kurs als falsch ablehnen.
Wien, 13. September 2021 | Es ist ein eindeutiges Ergebnis, das die neueste OGM-Umfrage im Auftrag der Tageszeitung Kurier liefert. Türkis-Grün sind sich in der Afghanistan-Politik nicht einig. 78 Prozent der Grün-Wähler lehnen den Kurs des Bundeskanzlers, keine Flüchtlinge aufzunehmen, als „falsch“ ab.
Stadt-Land-Gefälle
Wenig überraschend unterstützen, neben ÖVP-Wählern, auch eine große Mehrheit der FPÖ-Wähler die Linie des Bundeskanzlers in Sachen Flüchtlingsaufnahme. 94 Prozent der freiheitlichen Wähler halten die Meinung für „richtig“. Doch nicht nur nach Parteipräferenz ergibt sich ein Gefälle in der Umfrage. Am Land kommt das „Nein“ des Bundeskanzlers zur Aufnahme besser an als in der Stadt. 70 Prozent der ländlichen Bevölkerung sind auf der Seite von Sebastian Kurz, in der Stadt hingegen nur 55 Prozent. Insgesamt halten 64 Prozent die Linie des Kanzlers für richtig, für 27 Prozent ist sie falsch.
Junge für Aufnahme von Ortskräften, Pensionisten nicht
Knapper ist es bei der Frage, ob man sogenannten „Ortskräften“, Afghanen, die mit westlichen Streitkräften zusammenarbeiteten oder in Bürgerrechtsbewegungen tätig waren, aufnehmen soll. Hier sprechen sich 38 Prozent für eine Aufnahme aus, 48 Prozent lehnen auch dies ab.
Allerdings gibt es auch hier ein großes Gefälle, diesmal bei den verschiedenen Altersgruppen. Bei den unter 30-jährigen Wählern ist eine absolute Mehrheit mit 57 Prozent dafür. Pensionisten würden dieser Aufnahme hingegen nur zu 32 Prozent zustimmen. Auch bei Stadt-Land gehen die Meinungen wieder auseinander. In ländlichen Gebieten würden 29 Prozent für eine Aufnahme von Ortskräften sein, in der Stadt hingegen 48 Prozent.
Befragt wurden 804 Personen im Zeitraum 07.09-09.09. 2021. Die Schwankungsbreite beträgt +/-3,5 Prozentpunkte.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk