»Vernichtung von Delfinschulen«
In einem Färöer Fjord wurde am Sonntag der “Grindadrap” begangen. Das traditionelle Massaker an Grindwalen und Delfinen kostete dieses Jahr über 1.400 Tieren das Leben.
Tórshavn, 15. September 2021 | Trauriges Massaker auf den Färöer-Inseln. Beim traditionellen „Grindadrap“ (kurz „Grind“) wurden am Sonntag, den 12. September, über 1.400 Delfine brutal niedergestreckt. Der Nordatlantik färbte sich blutrot. Jedes Jahr locken Walschlächter Grindwale und Delfine in einen Fjord, um sie dann mit Schwertern und Lanzen zu massakrieren. Dieses Jahr erwischte es mit 1.428 Weißseitendelfinen, wie die „Heute“ berichtet, ungewöhnlich viele Delfine.
„Sinnloser Akt“
Sprecher der Umweltorganisation OceanCare waren über die Massenhinrichtungen der Kleinwale schockiert: „Es geht hier längst nicht mehr um die Frage der Akzeptanz unterschiedlicher Sichtweisen und Kulturen, hier geht es um eine gezielte, brutale Vernichtung von Delphinschulen“, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter der Organisation. Er forderte auch die dänische Regierung auf, das Tierleid zu beenden. Die Färöer-Inseln sind zwar weitgehend selbstverwaltet, gehören aber de facto zum Königreich Dänemark. Selbst die färöische Vereinigung für den Grindwalfang war über die Anzahl der ermordeten Delfine sichtlich irritiert und eröffnete selbst die Diskussion, inwiefern diese Tradition heute noch zeitgemäß ist. Laut der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd wurden noch nie zuvor soviele Wale beim Grindadrap getötet.
(apa/dp)
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