Gegen Kurz, Wöginger und Co.
Nicht die FPÖ ist der Impfmuffel im Wiener Rathaus: Nur der türkise ÖVP-Klub ist nicht durchgeimpft. Hinter den Kulissen soll das bereits für Ärger sorgen.
Wien, 24. September 2021 | Alle Abgeordneten des Wiener Rathauses sind geimpft? Nein, nicht alle! Ein einziger ÖVP-Abgeordneter lässt sich nicht impfen. Bei ihm ziehen die Aufrufe von Sebastian Kurz, August Wöginger, Elisabeth Köstinger und allen anderen türkisen Größen offenbar nicht.
Nicht auf Impflinie
Dabei handelt es sich um Wolfgang Kieslich, ÖVP-Bezirksobmann von Simmering. Im Gegensatz zur FPÖ ist damit der ÖVP-Klub nicht durchgeimpft. Laut „oe24“ sorgt das im türkisen Landtagsklub bereits für ordentlich schlechte Stimmung. Dass es einen Türkisen gibt, der nicht auf Parteilinie ist, dürfte schwer zu ertragen sein.
Kieslich hatte bis diese Woche auch eine ungeimpfte Kollegin: Die 33-jährige Caroline Hungerländer. Bei der Wahl 20 kandidierte sie als Spitzkandidatin der Wiener Donaustadt. Die Vize-Chefin der Fraktion Christlicher Gewerkschaft hat ebenfalls noch keinen gültigen Impfpass. Erst diese Woche ging sie zur Spritze und wurde mit Johnson & Johnson geimpft.
Wöginger scheitert an eigenem Parteifreund
Pikant: Johnson & Johnson ist eigentlich als Impfstoff für „schwer erreichbare soziale Gruppen vorgesehen“ – gilt er doch als weniger wirksam, jedoch braucht er nur eine Dosis. In wenigen Tagen gilt dann auch Hungerländer laut Gesetz als „immunisiert“. Ob der türkise Klub sie unter Druck gesetzt hat, sich den Stich zu holen, ist nicht bekannt. Gegenüber „oe24“ sagte sie einfach: „Ich wurde Anfang der Woche mit Johnson & Johnson geimpft“.
Damit steht Kieslich jetzt alleine da. Er ist ziemlich sauer, argumentiert ähnlich wie FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl: „Ob ich geimpft bin oder nicht ist Privatsache. Mehr möchte ich damit nicht sagen.“
August Wögingers Impfaufruf dürfte an ihm vorbeigegangen sein. Am Mittwoch meldete er per Presseaussendung: „Bitte lassen Sie sich impfen.“
(ot)
Titelbild: APA Picturedesk