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Wie aus einer FPÖ-Anfrage an Außenminister Alexander Schallenberg hervorgeht, wird sein Kurzzeit-Vorgänger, Diplomat Michael Linhart, Botschafter in Berlin, ohne sich dafür beworben zu haben.
Wien, 19. Februar 2022 | Bereits im Dezember haben die Rochaden im Außenministerium und die damit einhergehende Bestellung Linharts zum Berliner Botschafter Fragen aufgeworfen. Wie jetzt aus einer Anfragebeantwortung von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) an den FPÖ-Nationalratsabgeordneten Axel Kassegger hervorgeht, bekommt Kurzzeit-Außenminister und Spitzendiplomat Michael Linhart (ÖVP) tatsächlich den Posten in Berlin, ohne sich dafür beworben zu haben.
Schallenberg: “Bin nicht an Begutachtungskommission gebunden”
Wie die “Vorarlberger Nachrichten” in ihrer Samstag-Ausgabe berichten, gab es insgesamt 14 Bewerber für den Posten, Linhart war nicht darunter. “Es wurden 14 Bewerbungen eingereicht, davon wurden vier Bewerberinnen und zehn Bewerber für die Wahrnehmung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet angesehen.” Michael Linhart war nicht unter diesen Namen, er hatte sich nicht beworben. Dennoch wurde er von Schallenberg dem Ministerrat vorgeschlagen und schlussendlich auch bestellt. “Ich bin nicht an die Gutachten der Begutachtungskommission gebunden,” erklärte Schallenberg.
56 Tage Außenminister
Linhart tritt seinen Posten in Berlin Anfang März an. Er war seit 2018 österreichischer Botschafter in Paris. Dann kam der Oktober 2021, Sebastian Kurz (ÖVP) trat als Kanzler zurück, Außenminister Schallenberg folgte ihm als Regierungschef nach. Die Wahl für den Nachfolger im Außenressort fiel auf den 63-jährigen Vorarlberger Linhart, er folgte dem Ruf nach Wien ins Außenamt. Doch die Amtszeit währte nur 56 Tage, nach einer weiteren Rochade wurde Schallenberg am 6. Dezember wieder Außenminister.
(apa)
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