Start Report Rekord-Inflation in Eurozone wegen Energiepreis-Explosion

Rekord-Inflation in Eurozone wegen Energiepreis-Explosion

Rekord-Inflation in Eurozone wegen Energiepreis-Explosion

Die Inflation hat im Februar im Vergleich zum Vormonat um 5,9 Prozent zugelegt. Im Jänner waren es 5,1 Prozent. Die OECD geht davon aus, dass der Krieg in der Ukraine das globale Wirtschaftswachstum 2022 um mehr als ein Prozent einbremst.

Berlin, 17. März 2022 | Rasant steigende Energiepreise treiben die Inflation in der Eurozone auf ein Rekordhoch. Im Februar stiegen die Verbraucherpreise um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag mit. In einer früheren Schätzung von Anfang März war nur von 5,8 Prozent die Rede. Im Jänner hatte die Teuerung bei 5,1 Prozent gelegen.

Zielmarke der EZB sind zwei Prozent

Die Inflationsrate schießt damit immer weiter über die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent hinaus. Die EZB hat vor diesem Hintergrund beschlossen, ihre milliardenschweren Anleihenkäufe schneller zurückzufahren und im Sommer ganz auslaufen lassen, wenn es der Inflationsausblick erlaubt. Damit wäre der Weg frei für eine Zinswende, die das US-Gegenüber der EZB, die Notenbank Fed, bereits am Mittwoch vollzogen hat. Ähnlich wie in Europa ist in den USA die Energie ein starker Preistreiber. Durch die Folgen des Ukraine-Krieges dürfte sich der Auftrieb noch verstärken.

Energiepreise über ein Drittel gestiegen

In der Eurozone verteuerte sich Energie im Februar um 32,0 Prozent, nach 28,8 Prozent im Jänner. Unverarbeitete Lebensmittel kosteten 6,2 Prozent mehr. Die Preise für Industriegüter ohne Energie gingen um 3,1 Prozent nach oben, während Dienstleistungen 2,5 Prozent teurer waren als vor Jahresfrist.

OECD erwartet geringeres Wirtschaftswachstum 2022

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet aufgrund des Kriegs in der Ukraine damit, dass die globale Wirtschaft 2022 mehr als ein Prozent weniger stark wachsen wird. Zudem könnte sich “die bereits zu Jahresbeginn hohe Inflation um mindestens zwei weitere Prozentpunkte erhöhen”.

Die OECD befürchtet außerdem, dass fehlende Weizen-, Mais- und Düngenmittel-Exporte aus Russland und der Ukraine die weltweite Ernährungssicherheit bedrohen und den Hunger verschlimmern könnten.

(apa/pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Pia Miller-Aichholz

    Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich

6 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare