Die Vereinten Nationen sind extrem besorgt über die Lage in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol. Wasser- und Essensreserven gehen aus. Drohnenaufnahmen zeigen indes das Ausmaß der Zerstörung der Stadt.
Mariupol, 18. März 2022 | In Mariupol sind nach örtlichen Angaben etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört und davon rund 30 Prozent nicht wieder aufzubauen. “Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm”, teilte der Rat der Stadt am Donnerstag bei Telegram mit. Drohnenaufnahmen zeigen nun das Ausmaß der Zerstörung der Wohngebiete der Stadt am Asowschen Meeres.
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Vereinte Nationen besorgt: Wasser und Essen gehen zu Ende
Die Vereinten Nationen sind extrem besorgt über die Lage in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol. Ein Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP) sagte am Freitag in Genf: “Die letzten Reserven an Essen und Wasser gehen zu Ende.” Zudem fehlten Versorgungsgüter und Medikamente, was verheerende Konsequenzen haben könne, hieß es vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Immer noch könnten keine Hilfskonvois die Stadt erreichen.
Die ukrainische Regierung versucht nach eigenen Angaben erneut Fluchtkonvois aus Städten zu organisieren. Doch häufiger Beschuss durch russische Streitkräfte verhindert eine sichere Evakuierung von Städten und Dörfern an der Front in der Region Luhansk.
Noch immer völlig unklar ist die Zahl der Opfer nach dem Bombardement eines als Schutzort genutzten Theaters in Mariupol. Der Bombenschutzkeller des Gebäudes habe den Beschuss überstanden und 130 Menschen seien bisher gerettet worden, erklärte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmila Denisowa, am Freitag. Die Arbeiten, um den Zugang zu dem Keller freizubekommen, dauerten demnach an. Schätzungen zufolge hatten etwa 1.000 Menschen in dem Theaterkeller Schutz gesucht.
Der ukrainische Abgeordnete Sergiy Taruta erklärte, Russlands Blockade der Stadt behindere die Rettungsbemühungen. Zwar hätten es einige Menschen aus dem zerstörten Theater hinaus geschafft. Aber die anderen, “die das Bombardement überlebt haben, werden unter den Trümmern des Theaters sterben, oder sind schon tot”.
(bf/apa)
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