Ein Versprecher des ÖVP-Tourismussprechers und Seilbahnbetreibers Franz Hörl sorgte für Lacher im Parlament. Hörl verwechselte die NEOS-Abgeordnete Karin Doppelbauer mit einem Skilift. Auch sonst ging es rund.
Wien, 23. März 2022 | Am Mittwoch ging es in der Parlamentssitzung heiß her. Der Energiekostenausgleich wurde von der Opposition scharf kritisiert, die Regierungsfraktionen verteidigten den 150 Euro-Gutschein vehement.
Seilbahnkaiser verwechselt Doppelmayr und Doppelbauer
Für ein Versprecher-Hoppala sorgte der ÖVP-Abgeordnete Franz Hörl. Nachdem NEOS-Abgeordnete Karin Doppelbauer die Regierung scharf kritisierte, attackierte Seilbahnbetreiber Hörl zurück. Allerdings nannte er die Abgeordnete „Doppelmayr“ und nicht Doppelbauer. Das österreichische Unternehmen Doppelmayr ist bekanntlich Weltmarktführer im Seilbahnbau. “Doppelmayr”, so Hörl solle nicht nur mit Hohn und Spott auf den Gutschein reagieren. Die Regierung gehe mit Steuergeld sorgsam um, so Hörl, und weiter: “Förderungen sind Steuergelder: Mit denen wir sorgsam umgehen müssen, das brauchen sie uns nicht sagen!”
Zumindest sorgte Hörls Seilbahnversprecher für kurzes Gelächter im Saal. Hörls Skilift-Versprecher finden Sie hier.
Wenn der Kollege #Hörl die Abgeordnete @DoppelbauerK "Doppelmayr" nennt, dann weißt du, dass er wieder einmal nur an Skilifte denkt… #oenr #oeparl 🚡⛷️
— Eva-Maria Holzleitner (@eviholz) March 23, 2022
Krainer mit überdimensionalen Geldscheinen
SPÖ-Abgeordneter Jan Krainer rechnete plakativ mit überdimensionalen Gelscheinen vor. Durch die Teuerungen bei Strom und Gas würden die Belastung für einen Drei-Personen-Haushalt auf 1.200 Euro im Jahr ansteigen. Krainer hielt dem Plenum demonstrativ 200 Euro vor, diese würden von den Haushalten durch die Teuerungen an den Finanzminister gehen. Von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) erhielten die Haushalte allerdings nur 150 Euro durch den Energiekostenausgleich zurück. „Der Finanzminister bleibe Profiteur der Teuerung“, so Krainer. Krainer forderte, dass statt den 150 Euro 600 Euro an die Haushalte gehen sollen.
Energiekostenausgleich 2022:@KrainerJan rechnet für einen 3Personen-Haushalt:
Der Finanzminister bleibt Profiteur der Teuerung!#OeNr 23.3.22 pic.twitter.com/CumEgeeAuC— Klecksa (@Anpatzer) March 23, 2022
Die FPÖ sah das ganz ähnlich. Die Menschen würden im Stich gelassen, das Leben und das Wohnen werde für die Menschen unleistbar, so deren Abgeordnete Dagmar Belakowitsch.
Pro 150 Euro-Energiekostenausgleich argumentierten naturgemäß die Regierungsparteien. ÖVP-Klubchef August Wöginger, aber auch sein grüner Widerpart Sigrid Maurer. Sie halte parlamentarische Debatten für extrem wichtig, und jeder Abgeordnete habe das Recht zu sagen, was er wolle, “auch jeden Blödsinn”. Aber, so Maurer: “So faktenbefreit, wie diese Debatte rennt, ist schon sehr fragwürdig.” Die Opposition sei ratlos, wie sie dieses Paket kommentieren solle, meinte sie. Wichtig sei, dass man aus der fossilen Energie herauskomme, deshalb stocke man entsprechende Förderungen auf: “Der Wind, die Sonne, der schickt keine Rechnung. Gazprom schon.”
(bf)
Titelbild: screenshot/orf