Deutschland
Erstmals wurden in Deutschland binnen 24 Stunden mehr als 300.000 Fälle gemeldet. Der Bund lockert Maßnahmen, die Länder bleiben vorerst streng.
Berlin, 24. März 2022 | Die Corona-Zahlen steigen auf neue Höchstwerte: Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete am Donnerstag erstmals mehr als 300.000 Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden 318.387 positive Corona-Tests gemeldet. Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg damit auf einen neuen Höchstwert, Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Inzidenz Deutschland-weit.
Bund baut “tiefgreifende” Maßnahmen ab
Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP hatten ungeachtet der Kritik aus den Reihen der 16 Bundesländer ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz beschlossen, das die Länder in ihren Maßnahmen-Möglichkeiten beschränkt – trotz steigender Infektionszahlen in Deutschland und vielen EU-Nachbarländern. Begründung dafür ist, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems derzeit nicht drohe. “Tiefgreifendere” Schutzmaßnahmen sind mit 20. März entfallen.
Länder bleiben bei strengeren Maßnahmen
Die Pandemie-Bekämpfung ist in Deutschland von Bundesland zu Bundesland immer wieder mit unterschiedlichen Maßnahmen bestritten worden – auf Basis eines bundesweiten Maßnahmen-Grundgerüsts. Bundesweit sind die Maßnahmen mit 20. März weitgehend weggefallen, bis Anfang April gilt eine Übergangsfrist. Die Länder behalten die bisherigen Regeln angesichts der hohen Infektionszahlen bis zum Ende der erlaubten Übergangszeit Anfang April bei.
Auch in Deutschland sind im Laufe des März weitreichende Lockerungsschritte gegangen worden. Zuletzt ist die Homeoffice-Pflicht entfallen. Was bundesweit verpflichtend bleibt, ist die Maskenpflicht in Flugzeugen, in Zügen, Reisebussen und anderen Fernverkehrsmitteln. Medizinische Masken sind vom Bund aus Pflicht, FFP2 wird empfohlen und kann auch von Ländern verpflichtend gemacht werden. Die „Hotspot-Regelung“ erlaubt im Notfall, dass die Landesparlamente strengere Maßnahmen beschließen. Auch weiterhin muss man sich bei Reisen nach Deutschland also genau ansehen, welche Regeln spezifisch in dem Bundesland gelten, das man besucht.
(pma/apa)
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