Umfrage:
Laut einer neuen Umfrage schauen die Österreicher ganz und gar nicht positiv in die Zukunft. Mehr als 50 Prozent glauben, dass sich die Situation angesichts von Krieg, Teuerung und Corona bis Jahresende noch verschlimmern wird.
Wien, 14. April 2022 | Zwar sind die Österreicher nicht für ihren Optimismus bekannt, doch in der neuesten Umfrage von „Unique Research“ im Auftrag des „Profil“ zeichnet sich selbst für heimische Verhältnisse ein äußerst pessimistischer Trend ab.
Mehr als die Hälfte: Es wird noch schlimmer
Während in Europa Krieg herrscht, eine Pandemie noch nicht vollständig überstanden ist und die massive Inflationsrate am Geldbörsel nagt, glauben 57 Prozent, dass sich die Situation bis Jahresende noch „eher verschlechtern“ wird.
Weitere 27 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Lage bis 2023 im Wesentlichen „gleich bleibe“. Gerade einmal zwölf Prozent schauen optimistisch in die Zukunft. Vier Prozent gaben keine Angaben an oder wissen es nicht.
Befragt wurden 800 Personen per Online-Umfrage von 4. Bis 7. April. Die Schwankungsbreite beträgt 3,5 Prozentpunkte.
SORA-Umfrage: Generation Z sehr pessimistisch
Entsprechend düster fiel auch eine ähnliche Umfrage von vergangener Woche aus. Bei Themen wie Klimawandel, Bildung, Energiewende und Migration herrscht Pessimismus bei den 16-25 Jährigen, der sogenannten Generation Z. Die Politikverdrossenheit ist groß, eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte findet statt, so eine präsentierte Umfrage von ORF, Ö3 und dem SORA-Umfrage-Institut.
“Der Krieg in Europa, aber auch in anderen Ländern der Welt ist aktuell die größte Sorge dieser Generation”, sagte Martina Zandonella vom Sozialforschungsinstitut SORA. 88 Prozent der von 10. März bis 3. April befragten 24.000 jungen Menschen zeigten sich diesbezüglich besorgt. Der Klimawandel beunruhigt demnach 69 Prozent der Befragten, die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich 62 Prozent.
Generell sei festzustellen, dass “deutliche Mehrheiten der Meinung sind, dass wir bei den meisten großen Zukunftsthemen schlecht unterwegs sind”, attestierte Zandonella – das betreffe zum Beispiel auch die Themen Bildung, Energiewende und Migration. Dass etwa bei Schule, Lehre und an der Ausbildung an der Universität “während Corona viel schief gelaufen” ist, sagten 68 Prozent.
Aus den Zahlen deutlich ablesbar sei zudem der Politikverdruss der jungen Menschen, hieß es. Lediglich sechs Prozent fühlen sich laut Umfrage von der Politik gut vertreten, 87 Prozent vertrauen der Politik gar nicht oder wenig.
(bf/apa)
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