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Kolumbien: Vier Tote nach Tribüneneinsturz in Stierkampfarena

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Kolumbien: Vier Tote nach Tribüneneinsturz in Stierkampfarena

Kolumbien

Mindestens vier Menschen, darunter auch ein dreijähriges Kind, sind beim Einsturz einer Holztribüne in einer Stierkampfarena in Kolumbien ums Leben gekommen. Videos in den sozialen Medien zeigen die Tragödie.

Bogota, 27. Juni 2022 | Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 60 Personen seien verletzt worden, sagte der Gouverneur des Departments Tolima, Ricardo Orozco, dem Sender “Blu Radio”. Unter den Toten war ein drei Jahre altes Kind, wie die Chefin des staatlichen Instituts für Familienfürsorge, Lina María Arbeláez, auf Twitter mitteilte.

Stier verbreitete Panik in der Stadt

Auf Videos, die in sozialen Medien verbreitet wurden, war zu sehen, wie am Sonntag auf einer Seite der Arena der Stadt El Espinal, gut 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá, die mit Menschen gefüllten Holztribünen einstürzten. Die Ursache war zunächst unklar.

In der Arena fand eine “Corraleja” genannte Stierkampfveranstaltung zum Peter- und Paul-Fest statt. Hunderte Menschen waren im Publikum. Nach einem Bericht der Zeitung “El Tiempo” verbreitete nach dem Vorfall ein Stier Panik in den Straßen der Stadt.

Zukünftiger Präsident will Verbot

Staatspräsident Iván Duque kündigte auf Twitter Ermittlungen an. Sein gewählter Nachfolger Gustavo Petro schrieb, er bitte die Lokalverwaltungen des Landes, keine Veranstaltungen mehr zu genehmigen, bei denen Menschen oder Tiere getötet würden. Er erinnerte zudem an eine ähnliche Tragödie: Im Jahr 1980 war in der Stierkampfarena in Sincelejo, der größten Kolumbiens, eine überfüllte Tribüne eingestürzt. Mindestens 300 Menschen starben.

Nicht nur in südamerikanischen Ländern wie Kolumbien oder Venezuela, sondern auch in europäischen Staaten wie Spanien oder Portugal finden noch immer Stierkämpfe statt. Unter dem Deckmantel der „Tradition“ werden allein in Spanien jedes Jahr tausende Stiere regelrecht zu Tode gefoltert.

(mst/apa)

Titelbild: twitter.com

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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