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Hörl poltert: Lieber Strom für Seilbahnen als für Städte – Trotz Energieknappheit

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Hörl poltert: Lieber Strom für Seilbahnen als für Städte – Trotz Energieknappheit

Trotz Energieknappheit

Die Energieknappheit sorgt für aufgeheizte Stimmung. Doch statt gewährleisteter Versorgung für Personen in Städten, will Seilbahn-Kaiser Franz Hörl den Strom lieber für Schneekanonen und Lifte verwenden. Sonst werde er sich wehren.

St. Gallenkirchen, 04. Juli 2022 | ÖVP-Abgeordneter und Seilbahn-Chef Franz Hörl ist nicht gerade bekannt für Zurückhaltung. Insbesondere, wenn es um Skilifte geht. Angesichts der sich immer mehr verschärfenden Energiekrise stellt sich für viele die Frage, wie es mit der Stromversorgung für den kommenden Winter weitergehen soll. Und welche Infrastruktur priorisiert werden soll.

Bei der Eröffnung der erneuerten Valisera Bahn in St.Gallenkirch im Vorarlberger Montafon hielt Hörl anlässlich der „Langen Nacht der Seilbahn“ eine Ansprache, in der er die Kraftwerke in Vorarlberg und Tirol lobte. Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg veröffentlichte einen Clip der Rede, die auf dem Kurznachrichtendienst Twitter heftig diskutiert wird.

https://twitter.com/NicolaWerdenigg/status/1543709054438080515

Unser Strom für unsre Seilbahn

Denn Hörl richtete scharfe Worte Richtung Bundeshauptstadt. Der Strom, der in Vorarlberg produziert werde, solle lieber in Skilift-Infrastruktur fließen als in die Städte. Hörl wörtlich: „Und wenn heute in Wien die Frage gestellt wird, ob Seilbahnen und Schneeanlagen, ob das sicherheitsrelevante Einrichtungen sind, die dann auch versorgt werden müssen, im Herbst, dann sagen ich denen: ´Freunde ich schau nicht zu, wie das Wasser hier an mir vorbeirinnt und Strom für die Stadt produziert wird und wir sitzen im Trockenen.´ Dann werden wir uns auch zu wehren wissen.“

Hörl legte sogar noch nach: „Den Strom, den wir hier produzieren, den werden wir zuerst hier verwenden und zwar zu einem vernünftigen Preis.“

Eine unkonventionelle Meinung hat Hörl auch zu Investitionsmodellen, die in den letzten Monaten heftig kritisiert wurden. So lobte er den Bau von Schweizer Häusern im Montafon: “Und wenn heute Schweizer Hoteliers hier Häuser errichten, ist das ein Lob für den österreichischen Wintertourismus.”

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk, Grafik: ZackZack/Pixabay

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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