OECD-Umfrage:
Das Vertrauen in die österreichische Politik ist gering, wie einer Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu entnehmen war. Die heimischen Werte gehören zu den schlechtesten im Vergleich.
Wien, 13. Juli 2022 | Während die österreichischen Werte zu den niedrigsten der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage gehörten, erzielten Finnland und Norwegen über 60 Prozent. Insgesamt wurden über 50.000 Menschen in 22 Ländern befragt.
Österreich lag mit 24,31 Prozent des Vertrauens in die Politik bei Frauen und 27,40 Prozent bei Männern unter dem Schnitt der OECD (41,32 Prozent Frauen, 44 Prozent Männer). In Oberösterreich erzielte man das mit 20,5 Prozent schwächste Ergebnis, im Bundesland Salzburg das mit 34,6 Prozent beste. Ebenso wirkte sich das Alter stark auf die Ergebnisse aus. In Österreich waren es die 30 bis 49-Jährigen, die mit 21,91 Prozent das geringste Vertrauen in die Politik hatten. Die über 50-Jährigen verzeichneten mit 29,12 Prozent den höchsten Wert.
Finnen und Norweger an der Spitze
Besonders hohes Vertrauen in die Politik hatten Finnen (64,58 Prozent Frauen, 58,32 Prozent Männer) und Norweger (65,93 Prozent Frauen, 61,64 Prozent Männer), wo sich die Werte auch in den verschiedenen Altersgruppen kaum unterschieden. In Irland gab es einen großen Unterschied zwischen den 18- bis 29-Jährigen (20,97 Prozent) und den über 50-Jährigen (58,77 Prozent), während in Mexiko die 18- bis 29-jährigen (59,81 Prozent) das meiste Vertrauen in die Politik hatten. Menschen trauten regierenden Parteien, die sie nicht gewählt hatten, weniger.
Die OECD merkte an, dass die Umfragen in Österreich im November 2021 durchgeführt wurden. Zu dieser Zeit habe es sowohl innenpolitische Turbulenzen als auch eine Coronainfektionswelle gegeben, weswegen die Umfrageergebnisse einen abweichenden Wert aufweisen könnten.
(apa/bf)
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