Reparaturbonus des Klimaministeriums
“Alte Liebe rostet nicht!“ ist die offizielle Reparaturbonus-Kampagne des Klimaministeriums. Laut Anfragebeantwortung von Ministerin Leonore Gewessler sind Werbeausgaben bis zu 2,4 Millionen Euro geplant. Die Agenturleistungen belaufen sich auf über eine halbe Million Euro.
Wien, 13. Juli 2022 | Das Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) startete im März den Reparaturbonus, eine Kampagne, die ein Wegwerfen von defekten Elektrogeräten minimieren soll und stattdessen zur Reparatur ermutigen soll. „Teilnehmenden Betrieben wird die Hälfte der Bruttokosten jeder Reparatur rückerstattet. Kundinnen und Kunden können Gutscheine im Wert von bis zu 200 Euro direkt im Geschäft einlösen und bezahlen somit nur noch den halben Preis“, heißt es lobend auf der eigenen Ministeriumshomepage.
SPÖ-Abgeordnete Julia Herr fragte in einer parlamentarischen Anfrage bei Gewessler nach, wie hoch die Werbeausgaben und Agenturleistungen der Kampagne unter dem Titel „Alte Liebe rostet nicht!“ sind. Denn für die Zeiträume 2022 und 2023 wurde in der Umweltförderkommission ein Budget von fünf Millionen Euro für die Werbeausgaben beschlossen. Für denselben Zeitraum sind für den Reparaturbonus insgesamt 60 Millionen Euro veranschlagt. Bis 2026 ist die Kampagne mit einem Volumen bis zu 130 Millionen ausgestattet.
“Alte Liebe rostet nicht!” – auch bei der Agentur
Wie bei auffällig vielen anderen Agenturleistungen aus Grünen-Ministerien ist auch dieses Mal wieder die Werbeagentur „Jung von Matt“ für die Kampagne verantwortlich. Für den Klimarat – ebenfalls ein Projekt des Gewessler-Ministeriums – sind dabei 124.000 Euro für Agenturleistungen für “Jung von Matt” vorgemerkt. Und die enge Zusammenarbeit zeigt sich auch noch in weiteren Kampagnen, wie zum Beispiel beim Klimaticket: allein im zweiten Halbjahr 2021 flossen hier 465.000 Euro für Werbeleistung an die Agentur.
Zu den bisherigen Kosten für „Alte Liebe rostet nicht!“ antwortet die Ministerin, dass für Kreativleistungen 188.928 Euro und 406.440 Euro für die Produktion der Kampagne bisher geflossen sind. Eine gesonderte Ausschreibung gab es laut Ministerin nicht für die Kampagne. Anhand der Rahmenvereinbarung mit der Bundesbeschaffungsbehörde wurde die Agentur “Jung von Matt” ausgewählt.
Für die begleitende Informationskampagne – sprich Werbetätigkeiten – der Kommunikationsagentur “MediaCom” ist ein maximales Volumen von 2,4 Millionen Euro von Gewessler veranschlagt. Finanziert wird dies nicht aus dem Budget für Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums, sondern über EU-Mittel des sogenannten Aufbau- und Resilienzplans.
Bisher 3,6 Millionen für Heizkesseltausch-Werbung
Auch zu einer zweiten Kampagne des Klimaministeriums – nämlich mit dem klingenden Namen “Holt die Leichen aus dem Keller!”, ebenso aus dem Hause “Jung von Matt” – stellte die SPÖ Fragen. Zu den bisherigen Ausgaben des Heizkesseltausches sind von den veranschlagten sechs Millionen Euro bisher 3,65 Millionen Euro für die Bewerbung der Kampagnen ausgegeben worden.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk