Badespaß im Karlsplatz-Brunnen? Die Wiener Grünen brachten einen Antrag ein, dass die Brunnen für die Bevölkerung zum Baden geöffnet werden. Die Stadt hat Hygiene-Bedenken.
Wien, 15. Juli 2022 | 2020 brachten die Wiener Grünen den „Gürtelpool“ durch. Nun sind die Stadt-Grünen auf eine neue Idee zur Abkühlung gekommen: Wiener Brunnen als Schwimmbad. Dazu brachten sie einen Antrag im Wiener Gemeinderat ein. Argumentiert wird mit den steigenden Ticketkosten für Freibäder, der Klimakrise und den vermehrten Hitzewellen.
Vorbild Basel
Zudem sei dies bereits in anderen europäischen Städten sehr beliebt. Jugendsprecher Ömer Öztas nennt gegenüber „Wien heute“ (ORF) die Schweizer Stadt Basel als Beispiel. In Wien könnten sich die Grünen die Öffnung bei den Brunnen am Karlsplatz oder am Schwarzenbergplatz vorstellen. Öztas meint dazu, die Stadt müsse „einfach die Erlaubnis erteilen, dass die Menschen in den Brunnen schwimmen dürfen“. Aktuell ist das Betreten der Brunnen nicht erlaubt.
Stadt Wien zeigt Hygiene-Bedenken
Wenig begeistert zeigt sich die Stadt Wien vom – mittlerweile bereits abgelehnten – Antrag. Das Büro des dafür zuständigen Umwelt-Stadtrat Jürgen Czernohorsky (SPÖ) sieht Hygiene-Bedenken. Die gesetzliche Badehygiene für eine öffentliche Nutzung müsse gewährleistet sein. „Derzeit sind die bestehenden Anlagen nicht dafür vorgesehen bzw. es würden umfangreiche Nachbesserungen notwendig sein, um eine gefahrlose Nutzung zu gewährleisten. Eine Nachrüstung wäre auch aufgrund des oftmals bestehenden Denkmalschutzes schwer möglich“, so das Statement des Stadtrates gegenüber „Wien heute“.
Statt der Brunnenöffnung setzt die Stadt lieber auf die sogenannten „Sommerspritzer“. Von den Sprühnebelduschen gibt es derzeit 100 Stück in der Bundeshauptstadt. Die Grünen wollen am Brunnenprojekt allerdings dranbleiben.
(bf)
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