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Zensur: Russland verbietet kritische Rechercheplattformen

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Zensur: Russland verbietet kritische Rechercheplattformen

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Die Moskauer Staatsanwaltschaft hat weitere kremlkritische Organisationen und Medien auf die Schwarze Liste gesetzt. Es sind mittlerweile 56 Stück. 

Wien, 15. Juli 2022 | Russland hat mehrere westliche Medien und Nichtregierungsorganisationen für “unerwünscht” erklärt. Dazu zählen auch Recherche-Plattformen, die Skandale um die russische Führung aufgedeckt haben. Die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau setzte “The Insider”, “Bellingcat” (Großbritannien) und “Stichting Bellingcat” (Niederlande) sowie das Institut für Rechtsinitiativen in Zentral- und Osteuropa aus Tschechien auf eine Schwarze Liste, wie die Agentur Interfax am Freitag berichtete.

Mit dem Status “unerwünscht” wurden in den vergangenen Monaten auch deutsche Stiftungen verboten. Insgesamt gibt es nun 56 “unerwünschte Organisationen”.

Plattformen deckten Hintergründe zu Gift-Anschlägen auf

Die russischen Behörden hatten “Stichting Bellingcat” und “The Insider” zuvor schon als “ausländische Agenten” gelistet. Mit diesem Stigma werden zumeist Organisation diffamiert und gegängelt, die als kremlkritisch gelten. Dabei ist es laut Gesetz unerheblich, ob sie tatsächlich Geld aus dem Ausland erhalten.

“The Insider” – geleitet vom russischen Chefredakteur Roman Dobrochotow – und “Bellingcat” arbeiten bei mehreren Enthüllungsgeschichten zusammen, die Aufsehen erregten. Dazu zählen die versuchten Vergiftungen des übergelaufenen russischen Agenten Sergej Skripal und des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny sowie der Abschuss einer Passagiermaschine über der Ukraine 2014.

(apa/red)

Titelbild: Screenshot/ZZ

Autor

  • Stefanie Marek

    Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.

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