Graffitis, Gebäudebrände oder zerstörte Fensterscheiben: Eine parlamentarische Anfragebeantwortung des Klimaministeriums zeigt nun, auf welchen Bahnhöfen die meiste Zerstörung herrscht.
Wien, 25. Juli 2022 | Schäden an Bahnhöfen sind keine Seltenheit. Eine parlamentarische Anfragebeantwortung einer Anfrage des FPÖ-Sicherheitssprechers Hannes Amesbauer durch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) zeigt, wie sehr Österreichs Haltestellen durch Vandalismus in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Auf Niederösterreichs Bahnhöfen wird am meisten zerstört
Seit Anfang 2020 kam es auf Österreichs Bahnhöfen zu 1.045 Fällen von Sachbeschädigungen und Vandalismus. Die Gesamtsumme dieser Schäden wird mit 1,8 Millionen Euro beziffert. Das Bundesland mit den meisten Bahnhofsschäden ist dabei Niederösterreich. 425 Fälle und somit fast die Hälfte aller Taten in Österreich entfallen auf das größte Bundesland. Die Schadenssumme in Niederösterreich ist mit mehr als 900.000 auch deutlich am höchsten von allen Bundesländern. Besonders auf den Strasshofer Bahnhöfen kommt es immer wieder zu Vandalismus. Die Markgemeinde östlich von Wien meldete Beschädigungen der Haltestellen-Verglasung im Wert von mehr als 100.000 Euro.
Mit Respektabstand folgt auf Rang zwei Oberösterreich. 132 Fälle wurden gemeldet, im Wert von fast 200.000 Euro. Wien und Steiermark folgen knapp dahinter. 122 Vandalismusakte wurden auf den Bundeshauptstadt-Bahnhöfen seit 2020 gemeldet. Die Gesamtschadenssumme wird mit 182.000 Euro beziffert. Bei den meisten Meldungen handelt es sich um Graffitis.
Die wenigsten Fälle meldete das Burgenland. Gerade einmal 20-mal schlugen Vandalen im Burgenland in den vergangenen drei Jahren zu. Mit 28.000 Euro fielen die Schäden auch am niedrigsten aus. Auffallend: Auf den Bahnhöfen Kärntens kam es im Jahr 2022 noch zu keinen Schäden.
Die Sachbeschädigungen in Zügen betrugen im Jahr 2020 2,2 Millionen Euro, im Jahr 2021 2,9 Millionen Euro und im Jahr 2020 bisher 890.000 Euro.
193 Übergriffe auf Mitarbeiter
Die Zahl der tätlichen Übergriffe auf ÖBB-Mitarbeiter liegt seit 2020 bei 193. Klimaministerin Gewessler sieht in ihrer Anfragebeantwortung das Sicherheitsniveau auf den heimischen Bahnhöfen als sehr hoch an. Besondere Hotspots für Angriffe gebe es nicht: “Jeder Übergriff auf Mitarbeiter:innen ist einer zu viel und wird konsequent verfolgt.“
Eine Übersicht, ob auch ihr Bahnhof betroffen war, finden Sie hier unter der Beilage.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk