Laut Umweltministerin Leonore Gewessler hat die Regierung beschlossen, einen großen Gasspeicher in Salzburg ans Österreichische Netz anzuschließen, der bisher Bayern versorgt hat.
München, 25. Juli 2022 | Die österreichische Bundesregierung hat beschlossen, einen Gasspeicher im Salzburger Ort Haidach ans heimische Stromnetz anzuschließen, der bisher Bayern versorgt hat. Das sagte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) der “Süddeutschen Zeitung” (Montagsausgabe). Künftig sollen alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an das heimische Netz angeschlossen werden müssen. Laut Gewessler ist der Beschluss rechtskräftig.
Anschluss noch dieses Jahr
Ein erster Anschluss des Gasspeichers in Haidach an das heimische Gasnetz soll noch in diesem Jahr erfolgen. “Die Speicher sind unser zentraler Sicherheitspuffer für den Winter”, betonte Gewessler. Sie seien derzeit zu 50 Prozent gefüllt, ergänzte sie.
Der Speicher in Haidach ist derzeit laut Betreiber RAG Austria kaum gefüllt, wie es im „Ö1“-Morgenjournal am Montag hieß. Darauf hat die RAG allerdings keinen Einfluss, denn es sind dort die russische Gazprom und zwei Tochterfirmen eingemietet. Auf Aufforderung Deutschlands, etwas gegen den niedrigen Füllstand zu unternehmen, hat Österreich beschlossen: Seit 1. Juli darf ein Speicher neu vermietet werden, wenn er nicht genützt wird.
Zweitgrößter Untertage-Gasspeicher Europas
Haidach ist einer der größten Untertage-Erdgasspeicher Europas. Es können knapp drei Milliarden Kubikmeter Gas darin gespeichert werden. Das entspricht laut RAG etwa einem Viertel des jährlichen heimischen Gasverbrauchs.
Der Speicher war bisher nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen und versorgte vor allem Bayerns Haushalte und Industrieunternehmen mit Gas. Nicht verbrauchtes Gas wurde dann über einen Umweg in das österreichische Netz eingespeist.
(apa/pma)
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