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Ermittlungen: Kindesmissbrauch auf Nachhilfeportal vermutet

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Ermittlungen: Kindesmissbrauch auf Nachhilfeportal vermutet

Ermittlungen

Ein Nachhilfelehrer soll einen 15-Jährigen wiederholt zu Nacktbildern gedrängt haben. Der Anwalt des Schülers kritisiert auch die Plattform, über die er vermittelt worden war. 

Wien, 24. August 2022 | Am Mittwoch ist ein mutmaßlicher Missbrauchsfall publik geworden, der auf einem Online-Portal für Nachhilfe stattgefunden haben soll. Wie die “Krone” (Mittwochausgabe) berichtete, wurde ein 15-Jähriger von einem erwachsenen Nachhilfelehrer dazu genötigt, Nacktbilder zu schicken. Der APA bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien Ermittlungen wegen Verdachts des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses und der Forderung pornografischer Inhalte von Minderjährigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Laut Staatsanwältin Nina Bussek geht es bei den Ermittlung um einen Lehrenden in einem Fall. Weitere Opfer oder ähnliche Fälle aus der letzten Zeit seien ihr nicht bekannt. Norbert Wess, Anwalt der Familie des Jugendlichen, wollte im Gespräch mit der APA weitere Opfer nicht ausschließen – man sei an die Öffentlichkeit gegangen, damit sich etwaige weitere Betroffene melden könnten.

Wess sagte, der Nachhilfelehrer habe seinen Mandanten unter Druck gesetzt, indem er darauf hingewiesen habe, dass seine anderen Schüler ihm bereitwillig pornografisches Material zukommen ließen.

Chats als Beweise, Kritik an Plattform

Immer wieder habe der Nachhilfelehrer den Schüler zwischen November und Jahresende 2021 aufgefordert, Nacktbilder zu schicken. Es habe sich um “diverse Sexualdelikte” gehandelt, erklärte Wess und erwähnte Tatbestände wie “sexuelle Belästigung” und “versuchte Nötigung zu geschlechtlichen Handlungen Minderjähriger”.

Belegen könne man diese Vorwürfe mithilfe von Chat-Protokollen, in denen der Austausch zwischen Lehrer und Schüler festgehalten worden sei. Man erhebe “massiven Vorwurf” gegen Plattformen, über die potenzielle Täter “relativ schnell mit Minderjährigen in Kontakt treten können”, da die “Aufnahmekriterien scheinbar nicht sehr hoch” seien.

(apa/red)

Titelbild: Pixabay

Autor

  • Stefanie Marek

    Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.

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