Shitstorm für Kreml-Karin
Viel Kritik muss derzeit Ex-Außenministerin Karin Kneissl über sich ergehen lassen. Sie postete auf Twitter ein russisches Propaganda-Meme, das wohl die Putin anbettelnde EU darstellen soll.
Beirut/Moskau, 25. August 2022 | Als österreichische Außenministerin huldigte sie Wladimir Putin noch in Form eines Hofknicks auf ihrer Hochzeit, die Bilder gingen damals um die Welt. Jetzt schlägt ein Tweet von Karin Kneissl Wellen über die Landesgrenzen hinaus.
EU als Bittsteller
Am Donnerstag zeigte Kneissl, die nun im Libanon wohnt, ihre Treue zu Putin in Form eines Memes, das sie auf Twitter postete. Zu sehen ist eine Darstellung (wohl ein sowjetisches Propaganda-Bild aus der Zeit Lenins), die drei arme Bittsteller im Gespräch mit einem hineinmontierten Putin zeigt. Darüber steht: “Februar 2023. Putin empfängt EU-Delegation in Sotschi”. Kneissl selbst schreibt dazu: “Und eines Tages wird die Zeit für Diplomatie, für die echten Gespräche, kommen.”
And one day the time for diplomacy, the real conversation, will come pic.twitter.com/CSx6dBcCIY
— Karin Kneissl (@Karin_Kneissl) August 25, 2022
Was Kneissl damit aussagen will, scheint klar. Die EU werde wohl aufgrund der massiven Teuerung irgendwann vor Putin einknicken und mit dem russischen Präsidenten in Verhandlungen treten.
Shitstorm im Netz
Die Reaktionen in der Twitter-Community fielen alles andere als positiv aus. Ein bekannter deutscher Reporter kommentierte etwa: “Dass Sie Außenministerin in Österreich werden konnten, ist gruselig.” Ein anderer User entschuldigte sich “als Österreicher für diesen Tweet”. Ein anderer fragte Kneissl: “Bitte gehen Sie wieder auf die Knie vor Putin, vielleicht gibt es dann wieder ein wertvolles Geschenk dafür?”
Wie im März bekannt wurde, schenkte der russische Präsident der damaligen Außenministerin bei ihrer Hochzeit wertvolle Saphir-Ohrringe, deren Wert auf 50.000 Euro geschätzt wurde.
(mst)
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