Start Bericht Millionengrab AUA: So schauen wir jetzt durch die Finger

Millionengrab AUA: So schauen wir jetzt durch die Finger

48
Millionengrab AUA: So schauen wir jetzt durch die Finger

Millionengrab AUA:

In Deutschland entwickelte sich die Rettung der Lufthansa während der Covid-Krise zum Megadeal für die Steuerzahler. In Österreich kommt von der AUA kein Cent zurück.

Wien/Frankfurt am Main, 14. September 2022 | In Deutschland ist der Staat rund zwei Jahre nach der Rettung der Lufthansa aus dem Luftfahrtgiganten erfolgreich ausgestiegen. Nach Verkauf der letzten Aktienanteile dürfen sich die deutschen Steuerzahler über einen Gewinn von 760 Millionen Euro freuen, wie etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Die Lufthansa wiederum hat sich beim Staat für die Hilfe bedankt, man sei jetzt wieder “vollständig in privater Hand”, so CEO Carsten Spohr.

Staat übernahm Anteile

Anders als in Österreich hatte sich der damalige deutsche Finanzminister und nunmehrige Kanzler Olaf Scholz (SPD) für eine staatliche Beteiligung an der Lufthansa ausgesprochen und sich durchgesetzt. Über den sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds übernahmen die deutschen Steuerzahler 20 Prozent der Lufthansa.

Das Unternehmen wurde vorerst erfolgreich saniert. Nach dem Verkauf der Aktien lukrierte man schließlich den satten Gewinn. In Österreich ist das nicht so.

Versäumnis in Österreich

Hierzulande konnte man sich im ÖVP-geführten Finanzministerium eine staatliche Beteiligung nicht vorstellen. Blümel hatte noch im Sommer des Pandemiejahrs 2020 erklärt, man werde auf einen Einstieg bei der Austrian Airlines (AUA) verzichten. Stattdessen schoss man rund 450 Millionen Euro zu, ohne dafür etwas bekommen zu können. Denn es sei laut Blümel „nicht unsere erste Priorität, Eigentum als Staat zu erwerben. Da war es unsere erste Priorität, Arbeitsplätze zu erhalten, den Standort zu sichern“.

Aus der Erhaltung der Arbeitsplätze wurde nichts. Trotz Gehaltsverzichts (während sich AUA-Manager Boni in Millionenhöhe auszahlen ließen) wurden beim heimischen Flugkonzern mehr als 1.000 Stellen gestrichen. Die AUA steht weiter vor Herausforderungen, bekundete zuletzt jedoch einen spürbaren Aufwärtstrend. Die hiesigen Steuerzahler werden davon jedoch nichts haben.

(dp)

Titelbild: Christopher Glanzl / ZackZack, JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com, ZackZack Montage

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

48 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare