Krisenzeiten für die ÖVP, Ukraine fordert schnellere Waffenlieferungen, ukrainisches Getreide stört EU-Landwirten, Deutsche wollen weiter Atomkraft.
Wien, 30. Jänner | Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) macht eine „Gemengelage“ an Krisen für das schlechte Ergebnis seiner Partei in Niederösterreich verantwortlich. Die Ukraine fordert schnellere Waffenlieferungen. Östliche EU-Staaten beklagen indes, dass günstiges ukrainisches Getreide den EU-Markt stört. Glaubt man einer Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, sind 71 Prozent der Deutschen gegen einen Ausstieg aus der Atomkraft.
Nehammer macht Krise für NÖ-Wahl-Ergebnis verantwortlich
Wien | Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) macht die “Gemengelage” verschiedenster Krisen wie Asyl und Teuerung für den Absturz der niederösterreichischen ÖVP bei der Landtagswahl verantwortlich. Es seien “schlechte Zeiten für Regierende”. Für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner war das Ergebnis “kein einfacher Tag für die Sozialdemokratie”, da gebe es nichts schönzureden. Groß war der Jubel bei der FPÖ – sie will mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nicht zusammenarbeiten.
Selenskyj fordert schnellere Waffenlieferungen vom Westen
Kiew/Moskau | Die Ukraine benötigt nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj schnellere Waffenlieferungen und neue Waffentypen, um russischen Angriffen standhalten zu können. In Donezk sei die Lage sehr schwierig angesichts der anhaltenden Attacken, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Audiobotschaft am Sonntag. Insbesondere die Städte Bachmut und Wuhledar seien weiter dauerhaftem russischem Beschuss ausgesetzt. Unterdessen gab es auch Angriffe auf die Metropolen Charkiw und Cherson.
71 Prozent der Deutschen sind gegen AKW-Aus
Berlin | Der vor zehn Jahren verkündete Atomausstieg hat in der deutschen Bevölkerung keinen starken Rückhalt mehr. Laut einer Umfrage wollen nur 29 Prozent der Deutschen, dass Atomkraft “gar nicht mehr” genutzt wird. Die überwältigende Mehrheit von 71 Prozent wolle Kernkraft weiter nutzen (“mehr” 28 Prozent, “so wie jetzt” 15 Prozent und “weniger” 26 Prozent), berichtet die “Bild”-Zeitung unter Berufung auf eine Erhebung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).
EU-Staaten beklagen günstiges Getreide aus der Ukraine
Kiew/Moskau | Günstiges Getreide aus der Ukraine bereitet östlichen EU-Staaten zufolge Landwirten zunehmend Probleme. Denn durch den im Zuge des russischen Angriffskriegs erleichterten Handel mit der Ukraine gelangten deutlich mehr Futter- und Lebensmittel vor allem nach Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und in die Slowakei, wie aus einem gemeinsamen Papier dieser EU-Länder hervorgeht. Über diese Kriegsfolge berät der EU-Agrarrat am Montag bei einem Treffen in Brüssel.
(red/apa)
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