Wirbel um ÖVP-nahen Botschafter, gleich zwei starke Erdbeben in türkisch-syrischem Grenzgebiet, neuer ukrainischer Verteidigungsminister und Zoff zwischen China und USA.
Wien | Wieder einmal sorgt die Besetzung eines Botschafterpostens mit einem ÖVP-nahen Kandidaten für Aufregung. In der Türkei und in Syrien tun das gleich zwei starke Erdbeben, die Montagfrüh Dutzende Opfer gefordert haben. Die Ukraine hat einen neuen Verteidigungsminister. Zwischen China und den USA herrscht wieder einmal angespannte Stimmung. Auslöser: ein Spionageballon.
Botschafterjob für Ex-Kurz-Sprecher sorgt für Diskussion
Wien/Abu Dhabi | Die Bestellung eines Ex-Sprechers von Sebastian Kurz (ÖVP) in dessen Zeit als Außenminister beziehungsweise Bundeskanzler zum Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sorgt laut der Onlineausgabe der Zeitung “Der Standard” für Diskussionen. Ein in der Ausscheidung unterlegener Bewerber für den Posten wandte sich demnach an die Gleichbehandlungskommission, die eine “Diskriminierung” feststellte. Die ÖVP wies die Kritik an Etienne Berchtolds Bestellung als “haltlos” zurück.
Innenminister: Tote bei Erdbeben in der Türkei
Istanbul | Zwei Erdbeben der Stärke 7,4 und 7,9 haben am frühen Montagmorgen kurz nacheinander den Südosten der Türkei erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam in beiden Fällen nahe der Stadt Gaziantep unweit der Grenze zu Syrien. In der Türkei starben mindestens 76 Menschen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad berichtete. Mindestens 440 Menschen seien verletzt worden. In Syrien seien zudem mindestens 99 Menschen ums Leben gekommen, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.
Kyrylo Budanow wird neuer ukrainischer Verteidigungsminister
Kiew/Moskau | Vor einer erwarteten russischen Frühjahrsoffensive und inmitten des Kampfs gegen Korruption wechselt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Verteidigungsminister aus. Militärgeheimdienst-Chef Kyrylo Budanow löse Olexij Resnikow an der Spitze des Ministeriums ab, teilte der Parlamentsabgeordnete und Selenskyj-Vertraute Dawyd Arachamija am Sonntag mit. Resnikow übernehme einen anderen Regierungsposten. Wann der Wechsel in Kraft tritt, blieb zunächst offen. Er kommt kurz bevor sich die russische Invasion zum ersten Mal jährt. Die Ukraine rechnet anlässlich des Jahrestags mit einer möglichen russischen Offensive.
China zitiert US-Geschäftsträger ins Außenamt
Washington | Aus Protest gegen den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons durch das US-Militär hat Chinas Außenministerium den Geschäftsträger der amerikanischen Botschaft in Peking vorgeladen. Wie das Außenamt am Montag mitteilte, sagte Vizeaußenminister Xie Feng bei der Begegnung am Sonntag, das Eindringen des Ballons sei nur ein “Unfall” gewesen, der durch “höhere Gewalt” passiert sei. “Die Fakten sind klar und können nicht verdreht werden.”
apa/Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl