IAEA-Inspekteure entdeckten fast waffentaugliches Uran im Iran, Facebook-Mutterkonzern Meta führt kostenpflichtige Abos ein und AK-Anderl kritisiert Kocher und Milchpreis.
Wien | Was am Montag wichtig ist:
IAEA-Inspekteure entdeckten fast waffentaugliches Uran im Iran
Teheran | Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben im Iran Uran mit einen Reinheitsgrad gefunden, der nur knapp unter dem zum Bau einer Atombombe nötigen Wert liegt. Das Uran sei auf 84 Prozent angereichert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei Quellen aus Diplomatenkreisen. Zum Bau von Atombomben ist auf rund 90 Prozent angereichertes Uran notwendig.
Die Inspektoren müssten feststellen, ob der Iran das Material absichtlich produziert hat oder ob die Konzentration das Ergebnis einer unbeabsichtigten Anhäufung ist, meldet Bloomberg weiter.
Die IAEA erklärte am Sonntag im Onlinedienst Twitter, den Medienbericht zu kennen. Die Organisation führe Gespräche mit dem Iran über die “Ergebnisse der jüngsten Überprüfungsaktivitäten”.
Facebook-Mutterkonzern Meta führt kostenpflichtige Abos ein
San Francisco | Der Facebook-Mutterkonzern Meta führt einen kostenpflichtigen Abonnementdienst ein, mit dem Nutzer unter anderem ihre Konten verifizieren lassen können. Das Bezahlmodell starte in dieser Woche in Australien und Neuseeland, teilte Meta-Chef Mark Zuckerberg am Sonntag mit. Andere Länder würden bald folgen.
Meta Verified kostet demnach ab 11,99 Dollar (11,20 Euro) pro Monat. “Bei dieser neuen Funktion geht es darum, die Authentizität und Sicherheit unserer Dienste zu erhöhen”, schrieb Zuckerberg in der Erklärung, die er auf seinem Facebook-Konto veröffentlichte. Für Konten auf Facebook und Instagram, die bereits verifiziert sind, werde es keine Änderungen geben.
Den Dienst sollten nur Nutzer, die über 18 Jahre alt sind, abonnieren können. Für Unternehmen sei er zunächst nicht verfügbar. Zuckerbergs Mitbewerber Elon Musk hatte kürzlich ein Abo-Modell für den von ihm erworbenen Kurzbotschaftendienst Twitter eingeführt. Twitter Blue, das die Verifizierung der Echtheit des Nutzerkontos beinhaltet, kostet zwischen acht und elf Dollar pro Monat.
AK-Anderl kritisiert Kocher und Milchpreis
Wien | AK-Präsidentin Renate Anderl hat heute in der “ORF-Pressestunde” die Arbeitgeber bei der Teilzeitarbeit in die Pflicht genommen. “Wir sollen nicht so tun als wenn die Frauen das alle freiwillig machen”, betonte sie und spielte den Ball an die Wirtschaft. “Die Betriebe lehnen sich zurück”, so Anderl. Die zentrale Frage sei: “Wo passiert die Teilzeit, wie schauen dort die Arbeitsplätze aus.” Es könne nicht sein, “dass immer alles auf die Arbeitnehmer abgewälzt wird”.
Die Überlegungen von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) zur Abschaffung von Bevorzugungen bei der Teilzeitarbeit seien “indiskutabel”. Es gebe Regionen in Österreich, wo Frauen mit Kinder- oder Pflegebetreuung, keine Chance hätten arbeiten zu gehen – außer der Mann würde zuhause bleiben. Sie warf der Regierung vor, nur immer danach zu trachten, wo man bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ansetzen könnte, aber nicht bei den Betrieben.
Bei der Teuerung verwehrte sich Anderl dagegen, dass die von der Arbeiterkammer (AK) geforderten Maßnahmen nicht viel bringen würden. Ein bis zwei Euro bei einem Einkauf gespart sei für Menschen mit wenig Einkommen viel Geld. Und warum zum Beispiel Milch um 50 Prozent teurer geworden sei könne sie nicht nachvollziehen, “jetzt soll mir mal einer sagen ob wir weniger Kühe oder weniger Gras für die Kühe haben.”
Türkei beendet Rettungsarbeiten in fast allen Provinzen
Gaziantep/Idlib | Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind die Rettungseinsätze in nahezu allen betroffenen Provinzen der Türkei eingestellt worden. Lediglich in insgesamt rund 40 Gebäuden in den Provinzen Kahramanmaras und Hatay laufe die Suche nach möglichen Überlebenden weiter, sagte der Chef des türkischen Katastrophenschutzes, Yunus Sezer, am Sonntag.
Das Epizentrum des Bebens am 6. Februar lag in Kahramanmaras. Mehr als 105.000 Gebäude wurden allein in der Türkei zerstört oder beschädigt, in Syrien und der Türkei kamen insgesamt mindestens 44.000 Menschen ums Leben. Tausende Menschen werden noch vermisst. Ihre Überlebenschancen sind angesichts niedriger Temperaturen und der fortschreitenden Zeit verschwindend gering. Einem Rettungsteam war es am Samstag dennoch gelungen, zwei weitere Menschen in der Türkei lebend aus den Trümmern zu bergen.
Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com