Kommentar zum dreijährigen Geburtstag von ZackZack
ZackZack ist jetzt drei Jahre alt. Aus Gegenöffentlichkeit wurde Öffentlichkeit, aus einem Wagnis wurde ein gestandenes Medium. Wir feiern unser Jubiläum und blicken in die Zukunft.
Benjamin Weiser und Anja Melzer
Wien, 16. Juni 2022 |
Liebe Leserin, lieber Leser,
500.000 Menschen lesen uns im Schnitt jeden Monat. Das ist ein großartiger Erfolg. Am Tag unserer Gründung, dem 16. Juni 2019, hätten wir das nie für möglich gehalten. Jetzt sind wir drei Jahre alt und den Kinderschuhen entwachsen. Dieses schöne ZackZack-Jubiläum ist vor allem Ihnen zu verdanken.
Es war immer ein wichtiges Gründungsanliegen, von denen abhängig zu sein, die uns lesen, und nicht von jenen, die wir kontrollieren sollen. Mit Ihrem Interesse, mit Ihrer Unterstützung können wir die nächsten Jahre angehen.
ZackZack hat viel vor: Wir wollen wachsen, noch besser werden, neue Formate entwickeln und bei großen Investigativgeschichten die nächste Stufe erreichen.
Recherche-Kooperationen mit renommierten Medien wie dem „Spiegel“, dem „Handelsblatt“, der „Welt“, der „Süddeutschen Zeitung“, „Radio Free Europe/Radio Liberty“, „Le Monde“ oder „Follow the Money“ sind kein Zufall und auch keine Eintagsfliege. Das ist die Zukunft investigativer, kritischer Berichterstattung. Ob Ibiza, Wirecard oder der Weg der EU-Corona-Milliarden: die Themen sind oft grenzüberschreitend.
Am wichtigsten bleibt aber die Berichterstattung über Österreich. Unser Land steht vor schwierigen Aufgaben. Die Episode Sebastian Kurz hat viel Schaden angerichtet. Mit großer Anstrengung und viel Druck, auch aus der eigenen Branche, haben wir dazu beigetragen, dass Österreich vorerst nicht den Weg von Viktor Orban geht.
Doch der Scherbenhaufen ist gewaltig, die Aufräumarbeiten werden uns noch lange beschäftigen. Noch dazu ist die Wiederholungsgefahr eines demokratiefeindlichen Projekts wie der „Neuen Volkspartei“ unter Kurz weiterhin präsent, zumal die Partei unter Karl Nehammer augenscheinlich nicht fähig zur Selbstreinigung ist.
Auf der anderen Seite entstehen gefährliche Bewegungen aus dem coronakritischen und Pro-Putin-Milieu. Die Politik scheint keine Antwort darauf zu finden. Erst recht in Zeiten von Krieg, Teuerung und Angst haben Medien eine wichtige Aufgabe: unabhängige Aufklärung auf Basis von Tatsachen. Dass ZackZack hier eine wichtige Rolle spielen muss, ist für uns selbstverständlich. Das ist unser Auftrag.
Wir spielen dabei nicht selbst Politik, sondern kontrollieren sie. Wir decken auf, nicht zu. Wir gehen raus zu den Menschen, auf die Straße, in Gasthäuser oder Pflegeeinrichtungen. Dorthin, wo das Leben ist, die Wut, die Verzweiflung, aber auch die Freude. Damit Sie bestmöglich informiert sind und eine selbständige Entscheidung treffen können.
Wir erinnern uns noch an eine interessante Gesprächsrunde auf der Online-Plattform „Clubhouse“ erinnern, da ging es vor allem um ZackZack. Was ist unser Verständnis von Journalismus, wie arbeiten wir? Die beste Antwort kam dabei nicht von uns selbst, sondern von einer erfahrenen Kollegin, die mittlerweile die Seiten gewechselt hat. Sie sagte: „ZackZack versteht sich vor allem als vierte Gewalt.“ Genauso ist es und wird es auch bleiben.
Natürlich hat sich in den drei Jahren unseres Bestehens auch einiges verändert. Wie bei einem Start-Up üblich, ist Veränderung eine notwendige Konstante. Einige, die ein Stück unseres Weges mitgegangen sind, haben sich verabschiedet. Darunter unser Gründungs-Chefredakteur Thomas Walach, dem an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausgesprochen werden muss. Er war ein extrem wichtiger Faktor in unserem Team.
Andere hingegen sind geblieben, wieder andere neu dazu gestoßen. Das Team, ob selbst am Schreiben oder nicht, leistet jeden Tag hervorragende Arbeit. Es macht Spaß, den Weg mit so tollen Kolleginnen und Kollegen weiterzugehen.
Ermöglicht haben das auch unsere zwei ehrenamtlichen Herausgeber: ZackZack-Gründer Peter Pilz und Co-Herausgeber Bernd Nussbaumer. Vielen Dank für euer Engagement im Dienste nicht nur der Zack Media GmbH, sondern auch der Pressefreiheit und Demokratie.
Damit wir diesen Weg fortsetzen können und ZackZack mittelfristig mit den Großen der Branche konkurrieren kann, brauchen wir Sie. Ohne Presseförderung (die gibt es für Onlinemedien nicht), ohne Regierungsinserate ist man unabhängig, aber gleichzeitig auch den Kräften eines verzerrten und falsch subventionierten „Marktes“ ausgesetzt. Fairen Wettbewerb gibt es nicht.
Wir wollen deshalb erst recht durchstarten – mit Ihnen. Denn Sie entscheiden mit Ihrer Unterstützung, ob es uns weiterhin gibt und wir die nächsten Schritte gehen können. Der ZackZack-Club ist für alle da. Und er wird ausgebaut – mit Vorteilen, Aktionen, Redaktionsgesprächen, und vielem mehr.
Hier geht’s zum ZackZack-Club.
Titelbild: APA Picturedesk