Sonntag, Juli 20, 2025

6 Jahre ZackZack: Die jüngsten Erfolge

Am Montag feiert ZackZack seinen sechsten Geburtstag. Im Jahr seiner größten Erfolge ist ZackZack akut in Gefahr.

Die ZackZack-Redaktion ist klein, die Geschichten sind es nicht. Es war nicht nur die Pilnacek-Affäre, die ohne ZackZack unter dem Teppich geblieben wäre.

Anders als traditionelle Medien kopiert ZackZack keine APA-Meldungen. Unsere Geschichten sind Eigenbau. Das bedeutet viel Arbeit und großes Risiko.

Oft geht es um die türkise “Familie”. Dort weiß man längst, dass von Pilnacek bis zur Inseraten-Finanzierung von ÖVP-Landesparteien vieles ohne ZackZack unentdeckt bleiben würde. Immer öfter kommen jetzt statt Antworten auf ZackZack-Fragen SLAPP-Klagen, die nur ein Ziel haben: ZackZack mundtot zu machen.

Die Ermittlungen im Fall Pilnacek

Seit Monaten fragt sich Österreich: Was ist rund um den Tod des ehemaligen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek passiert? Lange stellte diese Frage niemand. Erst die umfassenden Recherchen von ZackZack-Herausgeber Peter Pilz ließen erste Zweifel an der Selbstmord-Legende der niederösterreichischen Polizei aufkommen.

Die Zweifel haben das Parlament erreicht. Vierzig Jahre nach Veröffentlichung von “Der Fall Lucona” ist das ZackZack-Buch “Pilnacek – Der Tod des Sektionschefs” das zweite, das zur Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses führt.

Die Knill-Deals

Im Jänner 2025 stieß ZackZack-Redakteur Thomas Hoisl auf eine heiße Spur. Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, ließ nach der Krim-Besetzung Russlands eine Glasfaserfabrik im russischen Saransk fertigstellen. Sogar im Herbst 2021, kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, zeigte sich Knill einem Ausbau der Fabrik gegenüber aufgeschlossen.

Die Exportkontrolle im Außenministerium sah in den Geschäften der Knill-Gruppe keinen Verstoß gegen die seit 2014 bestehenden Sanktionen. Alle Geschäfte des IV-Präsidenten wurden durchgewunken, obwohl Glasfasern eindeutig zu militärischen Zwecken genutzt werden.

Die Recherchen wirbelten vor allem in sozialen Netzwerken Staub auf. Später griff der Standard die Geschichte auf. Die SPÖ stellte eine parlamentarische Anfrage an das Außenministerium. Die Ukraine bestätigte die ZackZack-Recherchen auf besondere Art: Die Knill-Fabrik wurde zweimal bombardiert.

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Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000257880/russland-geschaefte-von-industrie-praesident-knill-werfen-heikle-fragen-auf

Karl Mahrers Anklage

Als erstes Medium berichtete ZackZack über den politischen Untergang des Wiener ÖVP-Chefs Karl Mahrer. Waren im Sommer 2023 schon dessen COVID-Förderungen in seiner Wiener Privatwohnung Thema bei ZackZack, schrieb unsere Redaktion als erste über die Anklage gegen Mahrer in der Causa „Wienwert“. Fast alle Zeitungen des Landes übernahmen die Story.

screenshot 2025 06 13 at 13 29 01 nach anklage wiens Övp chef karl mahrer schließt rücktritt aus – diepresse.com
Quelle: https://www.diepresse.com/19363240/nach-anklage-wiens-oevp-chef-karl-mahrer-schliesst-ruecktritt-aus

Swarovski in Erklärungsnot

In Putins Russland fand ZackZack weit mehr als die Knill-Gruppe. Im März 2025 deckte ZackZack auf, dass die Tiroler Luxuskristalle von Swarovski in Russland immer noch erhältlich sind – trotz Beteuerung der Unternehmensleitung, das Russland-Geschäft eingestellt zu haben.

Im Mai 2025 legte ZackZack nach. Mittels russischer Zolldaten konnte Thomas Hoisl Lieferungen von Swarovski-Zielfernrohren nach Russland belegen – nach der Ukraine-Invasion. Unter anderem berichtete die Tiroler Tageszeitung über die offenen Geschäfte von Swarovski in Russland.

Die Swarovski-Verbindungen nach Russland interessierten auch das Parlament. Außen- und Innenministerium mussten parlamentarische Anfragen der Grünen beantworten.

Swarovski beteuerte, sich an alle Sanktionen gehalten zu haben. Konkrete Antworten verweigert das Unternehmen bis heute.

screenshot 2025 06 13 at 13 30 25 wirbel um video und online shop swarovski streitet geschäfte in russland ab tiroler tageszeitung – aktuelle nachrichten auf tt.com
Quelle: https://www.tt.com/artikel/30905311/wirbel-um-video-und-online-shop-swarovski-streitet-geschaefte-in-russland-ab

Extremisten-Moschee aufgelöst

Im November 2024 nahm ZackZack eine Hassmoschee genauer unter die Lupe. Der Verdacht: In dem Kellerlokal verkehrte ungehindert eine radikale Szene im Herzen Wiens. Die plötzliche Öffentlichkeit wirkte: Im März erfuhr ZackZack von der Auflösung der Glaubenseinrichtung seitens der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich.

Nur das Innenministerium sah untätig zu, wie aus der offiziellen Moschee ein “Verein” wurde.

Assingers Mittelfinger

Enorme Aufmerksamkeit erregte die ZackZack-Story über den ins Publikum gestreckten Mittelfinger des ORF-Moderators Armin Assinger. Bei einer Informationsveranstaltung zu einem umstrittenen Breitenfurter Bauprojekt rührte der Kärntner TV-Promi die Werbetrommel für die Projektbetreiber. Assinger scheint nicht geholfen zu haben. Die Betreiber verloren die Volksbefragung in Breitenfurt. Die ZackZack-Recherche wurde selbst von deutschen Medien aufgegriffen.

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https://www.focus.de/kultur/star-news/moderator-armin-assinger-zeigt-publikum-den-stinkefinger_753725c6-30ec-4363-b336-c183a0720309.html

Weitere Erfolge

Öffentliche Wirkung erreichten ZackZack Recherchen auch zu Martin Hos dubiosen Geschäftspraktiken, der Verunreinigung unseres Trinkwassers durch die Ewigkeitschemkalie TFA, zur Honduras-Connection der FPÖ-Abgeordneten Barbara Kolm, zu Nehammers dubioser neuer Geschäftsadresse, zur Verfolgung einer Grazer Rechtsanwältin durch Glücksspiel-Detektive, zur Russen-Spionage in Wien und zum vom ORF bezahlten Ausflug zur Fußball EM mit zahlreichen einflussreichen Medienleuten.

Sechs Jahre ZackZack zeigen, wie wirkungsvoll völlig unabhängige investigative Arbeit sein kann. Aber wenige Monate vor dem Start des Pilnacek-Untersuchungsausschusses ist noch nicht klar, ob es ZackZack da noch geben wird. Uns fehlen noch 900 Mitglieder im ZackZack-Club und 30.000 Euro Spenden.

Wir können es schaffen, gerade jetzt, im erfolgreichsten Jahr unserer kurzen Geschichte.

Hier geht es zur ZackZack-Mitgliedschaft, ab 9,90 Euro im Monat.

Und hier direkt über unsere Seite zu den Spenden. 70.000 Euro sind schon da, 100.000 wollen wir schaffen.

Damit wir nächstes Jahr den 7. Geburtstag feiern können.


Titelbild: ZackZack/pixabay

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