Umfrage
Die neueste Umfrage des “Profil” dürfte den Geschmack der ÖVP nicht treffen. Die überwältigende Mehrheit findet die Justizermittlungen gegen ÖVP-Minister gut. Bei der Kanzlerfrage wird klar: Der Kanzler wird langsam zur Last für die ÖVP.
Wien, 08. März 2021 | Wenn man eines über die ÖVP weiß, dann wie wichtig der Volkspartei Umfragen sind. Und die neueste Umfrage des „Profil“ von Samstag dürfte bei der ÖVP für gehörigen Alarmismus sorgen. Denn das Wochenmagazin fragte mittels „Unique Research“-Umfrage ab, wie die Bevölkerung zu den Ermittlungen der Justiz gegen aktive und ehemalige ÖVP-Minister steht. Das Urteil dazu war für die Volkspartei vernichtend. 54 Prozent befanden die Untersuchungen als „angemessen“, 28 Prozent sehen die Ermittlungen gar als „zu nachlässig“. Gerade einmal neun Prozent befanden diese als „überschießend“. Die Attacken der Volkspartei auf die Justiz dürften somit nicht dem Willen der Bevölkerung entsprechen.
Die Vorgangsweise der Justiz (Stichwort Hausdurchsuchungen bei aktuellen und ehemaligen ÖVP-Ministern) ist…
Angemessen: 54%
Zu nachlässig: 20%
Überschießend: 9%Keine Angabe: 9%
via @profilonline / Unique Research, 800 tel. und online Befragte (01.-04.03.2021), ±3,5%p
— Österreich Wählt (@Wahlen_AT) March 6, 2021
ÖVP verliert weiter
Doch es kommt noch schlimmer für die ÖVP. In der Sonntagsfrage liegt sie in der „Profil“-Umfrage bei nur mehr 35 Prozent und verliert somit einen Prozentpunkt im Vergleich zur Abfragung im Februar. Nach zeitweise 48 Prozent in der Anfangsphase der Corona-Pandemie, ein satter Absturz von 13 Prozentpunkten. Auf Platz zwei folgt die SPÖ, die im Vergleich zum Vormonat einen Prozentpunkt dazugewinnen kann und nun auf 24 Prozent kommt, damit aber noch weit hinter der Kanzlerpartei liegt. Unverändert kommt die FPÖ mit 17 Prozent auf Rang drei. Die NEOS gewinnen einen Prozentpunkt dazu und liegen mit einem Rekordwert von zwölf Prozent auf Platz vier. Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Pinken noch 8 Prozent. Der Koalitionspartner der ÖVP, die Grünen, liegen mit zehn Prozent hinter den NEOS. Die momentane Regierung kommt somit zusammen auf gerade einmal 45 Prozent.
NATIONALRATSWAHL | Sonntagsfrage Unique Research/profil
ÖVP: 35% (-1)
SPÖ: 24% (+1)
FPÖ: 17%
NEOS: 12% (+1)
GRÜNE: 10%
Sonstige: 2% (-1)Änderungen zur letzten Umfrage vom 13. Februar 2021
Verlauf: https://t.co/tlQQv2oBUr#nrw #NRWahl pic.twitter.com/nm94D4wQR4
— Österreich Wählt (@Wahlen_AT) March 6, 2021
Wird Kurz zur Last für ÖVP?
Doch eine Sache dürfte der ÖVP noch mehr die Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Die fiktive Kanzlerfrage. Der Kanzler Sebastian Kurz liegt bereits deutlich unter dem Wert seiner Partei. Ist der Kanzler mittlerweile eine Belastung für die eigene Partei? Nur mehr 30 Prozent würden Kurz direkt wählen. Im April 2020 lag dieser Wert noch bei 55 Prozent. Im Vergleich zu den anderen Spitzenkandidaten kann sich Kurz jedenfalls noch in Sicherheit wiegen. Auf Platz zwei folgt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mit 15 Prozent, Norbert Hofer legt auf elf % (+1) zu. NEOS-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger kommt auf sieben Prozent (+1). Werner Kogler verliert einen Prozentpunkt und liegt mit vier Prozent auf dem letzten Platz.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk