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Größte US-Pipeline durch Hacker lahmgelegt

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Größte US-Pipeline durch Hacker lahmgelegt

Eine Cyberattacke auf den US-Pipelinebetreiber „Colonial“ erzwang die Einstellung der größten Pipeline der USA. Nun drohen die Spritpreise in weiten Teilen des Landes zu steigen. US-Medien zufolge soll eine bekannte Organisation dahinterstecken.

Wien, 10. Mai 2021 | Cyberangriffe machen den USA schon seit geraumer Zeit zu schaffen. Der Angriff auf den Treibstoffversorger „Colonial Pipeline“, deren Pipeline mit einer Strecke von 8.800km als die größte in den USA gilt, dient als Weckruf für alle Unternehmen der kritischen Infrastruktur. Zwei mit den Ermittlungen vertraute Personen identifizierten „Associated Press“ gegenüber den Angriff als ein Werk der Verbrecherorganisation „Dark Side“.

Lösegeld für IT-Systeme

Laut „Colonial Pipeline“ sollen die Hacker Erpressungssoftware eingesetzt haben. Dabei handelt es sich um ein Schadprogramm, womit Hacker Computersysteme verschlüsseln, Netzwerke lahmlegen und für die Freigabe ein hohes Lösegeld einfordern. „Colonial Pipeline“ ist nun dem Vernehmen nach dabei, die Systeme wiederherzustellen.

Die Pressestelle lehnte es aber ab, der „Associated Press“ Fragen zu den Verhandlungen mit den Hackern zu beantworten. Laut Agentur könnte dies bedeuten, dass bereits ein Lösegeld gezahlt wurde oder gerade final verhandelt wird. Um Unterbrechungen in der Treibstoffversorgung zu vermeiden, lockerte die US-Regierung die Vorschriften zum Transport von Erdölprodukten auf Autobahnen.

“Cyber Robin Hood”

„Dark Side“ ist seit dem Sommer 2020 bekannt. Die Mitglieder der Bande betrachten sich selbst als „moderne Robin Hoods“. Sie würden eigenen Angaben zufolge keine Krankenhäuser, Schulen oder gemeinnützige Organisationen angreifen, sondern nur Geld von großen Geschäftsleuten „einsammeln“ und einen Teil für wohltätige Zwecke spenden. In den USA wird teils eine Verbindung zu Russland hergestellt, weil die Organisation darauf achten würde, in keinen ex-sowjetischen Ländern Cyberattacken durchzuführen, stellte CNN fest. Dem muss jedoch entgegengehalten werden, dass ein solcher Angriff auf Strukturen in den USA wohl generell wahrscheinlicher ist als einer auf Tschechien oder Kirgistan.

(nb)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Nura Wagner

    Greift der Redaktion unter die Arme so gut sie kann, sei es mit ihren E-Mail-Beantwortungsskills oder mit ihren Russisch-Kenntnissen.

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