Das ist ein Unterüberschrift
Doppelt so viele Menschen leiden unter Schlafstörungen wie vor Beginn der Pandemie. Auch Kinder und Jugendliche sind stark betroffen.
Wien, 18. Mai 2021 | 15 Prozent der Österreicher leiden unter Schlafstörungen. Das sind fast doppelt so viele wie vor der Corona-Pandemie. Mangelnde Bewegung durch Home-Office und Distance-Learning und psychischer Druck lassen uns nur schlecht ein- oder nicht durchschlafen. Betroffen sind auch Kidner und Jugendliche. Auch die Corona-Erkrankung selbst kann zu Schlafproblemen führen, wie die Innsbrucker Schlafforscherin Anna Heidbreder erklärt. Die Schlafambulanz im Wiener AKH ist überlastet – sechs Monate muss man dort auf einen Termin warten.
Alptraum-Krise
Laut Umfragen haben in der Pandemie auch Alpträume zugenommen – klar, dass die einem guten Schlaf nicht förderlich sind. Der Essener Lungenfacharzt Georg Nilius stellt bei seinen Patienten ein gestiegenes Angstniveau fest. Gegenüber der “Apotheken-Umschau” sagt Schlafforscher Christian Benedict von der schwedischen Universität Uppsala: “Ein insgesamt unruhigeres Schlafverhalten führt zu mehr Wachphasen. Auch das könnte erklären, wieso Albträume gerade so verbreitet sind.” Vereinzelt beobachten Forscher aber auch das umgekehrte Phänomen: Manchen Menschen gelingt es dank Home-Office besser, den für sie passenden Biorhythmus zu finden, also schlafen zu gehen bzw. wieder aufzustehen, wann es für sie angenehm ist – ein erholsames Mittagsschläfchen inklusive.
Was kann man tun, wenn man nicht zu den Glücklichen zählt? Körperliche Betätigung, ein regelmäßiger Schlafrhyhtmus, aber auch ein gut strukturierter Tagesablauf helfen. Wiederkehrende Verhaltensmuster sind “ideal für die innere Uhr und damit für einen gesunden Schlaf”, erklärt Christian Benedict. Das Licht von Handy- oder Computerbildschirmen vor dem Einschlafen sollte man meiden, will man sich nicht noch lange im Bett wälzen. Das spezielle Licht der Displays verhindert nämlich die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das uns leichter einschlafen lässt. Und wenn gar nichts hilft, sollten Schlaflose einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen.
(red)
Titelbild: APA Picturedesk