Hohe Waldbrandgefahr
Heuer gab es in Österreich aufgrund der hohen Temperaturen bereits 103 Brände. Die ZAMG verzeichnet eine konstante Hitzesteigerung seit Beginn der Messung in der Haupstadt Wien.
Wien, 08. Juli 2021 | Die Sommer in Österreich werden immer heißer. Allein am Donnerstag kletterte das Thermometer in Wien auf 36 Grad Celsius. Die hohen Temperaturen und die fehlenden Niederschläge haben die heimischen Wälder austrocknen lassen, 103 Mal hat es heuer in Österreich schon gebrannt.
“Oft genügt bereits ein Funke oder eine kleine Unachtsamkeit, um einen Waldbrand auszulösen”, warnte Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich, in einer Aussendung. Wanderer sollten daher vom Rauchen absehen und auf offene Feuer, etwa beim Grillen, verzichten.
Hoffnung auf Regenfälle und sinkende Temperaturen
Außerdem rät der Experte dazu, keine Autos auf trockenem Gras abzustellen. Schon der heiße Auspuff eines Pkw – besonders der Katalysator – könne nämlich schnell zum Auslöser eines Waldbrandes werden. Sollte man selbst Feuer oder Rauch entdecken, sollte man sich in sichere Entfernung zum Brand begeben und die Feuerwehr alarmieren.
“Geben Sie so genau wie möglich bekannt, wo Sie den Brand entdeckt haben, wie groß der Brand bereits ist und was brennt – Bäume, Sträucher, Blätter. Und informieren Sie die Feuerwehr auch, ob Menschen oder Gebäude in Gefahr sind”, erklärte Montecuccoli die richtige Verhaltensweise beim Entdecken eines Waldbrandes. Die Gefahr bannen könnten aber letztendlich nur ordentliche Regenfälle und sinkende Temperaturen.
Hitze wird zum Problem
Messdaten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zeigen, dass Hitzeperioden häufiger geworden sind. Temperaturschwankungen bleiben konstant.
zur Hitze: 'das war früher auch so' – hören wir oft, meist ist es falsch;-) Die Anzahl der heißen Tage (T>30°C) in Wien steigt sogar sehr radikal an: pic.twitter.com/8UxaUJn0a7
— Marcus Wadsak 🌞 (@MarcusWadsak) July 8, 2021
Tägliche Klimareihen liegen in Österreich großteils erst für die Nachkriegszeit vor. Anhand qualitätsgeprüfter Klimareihen von rund 45 österreichischen Stationen hat die ZAMG verschiedene Extremwerte berechnet. Das Ergebnis ist für alle thermischen Extremwerte dasselbe: Der allgemeine Erwärmungstrend der letzten Jahrzehnte führte zu einer Intensivierung warmer Temperaturextreme. Während sich gleichzeitig kalte Extreme abschwächten.
“Da die Trends räumlich einheitlich und statistisch signifikant sind, haben wir es tatsächlich mit einer handfesten Aussage zu beobachtetem Extremwertklima zu tun”,
so die ZAMG.
Drittwärmster und zweitsonnigster Juni der Messgeschichte und einer der fünfzehn trockensten. In Wien Hohe Warte mit 9 mm Regen zweitniedrigste Juni-Regenmenge seit Messbeginn (hinter Juni 1917 mit 8 mm). Die gesamte Juni-Bilanz: https://t.co/7yM9MgUk3K
— geosphere.at (@GeoSphere_AT) July 1, 2021
(jz, apa)
Titelbild: APA Picturedesk