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Debatte um Impfung für Schulkinder geht weiter

Debatte um Impfung für Schulkinder geht weiter

Impf-Pflicht oder Empfehlung für Schulkinder? Im englischsprachigen Raum wird das rege diskutiert, erst gestern sprach sich US-Immunologe Fauci dafür aus. Im deutschsprachigen Raum gibt es bisher nur Impf-Empfehlungen.

Wien, 30. August 2021 | In Großbritannien wird sie rege diskutiert, in den USA sprach sich  US-Immunologe Anthony Fauci für eine Impfpflicht für Schulkinder aus. In Deutschland und Österreich gilt eine Impf-Empfehlung für Kinder ab zwölf Jahren. Die Ständige Impf-Kommission (STIKO) in Deutschland spricht sich aber gleichzeitig dagegen aus, die Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe zu machen.

Fauci: Schulkinder-Impfpflicht „Gute Idee“

Die Impfpflicht für Schulkinder sei eine „gute Idee“, sagte Fauci am Sonntag dem Sender “CNN”. Bisher können Kinder unter zwölf Jahren keine Impfung erhalten. Dem Sender “ABC” sagte Fauci, dass bis Anfang Oktober genügend Daten vorliegen sollten, um zu beurteilen, ob die Impfung sicher für diese Altersgruppe sei.

Bereits im April hatte sich Fauci für eine Impfung für jedes Alter angekündigt: “Ich denke, bis zum ersten Quartal 2022 werden wir in der Lage sein, Kinder praktisch jeden Alters zu impfen”, hatte der US-Immunologe damals gegenüber “CNN” gesagt.

Deutschland und Österreich mit Impf-Empfehlungen

Die STIKO hat auf der Grundlage neuer Daten am 16. August ihre Einschätzung aktualisiert. Sie ist dabei zum Schluss gekommen, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher habe man eine allgemeine Covid-19-Impfempfehlung für zwölf- bis 17-Jährige ausgesprochen.

Gleichzeitig hält die STIKO nichts davon, die Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe zu machen. Auch in Österreich empfiehlt das Nationale Impf-Gremium mit Stand vom 17. August eine Impfung für diese Altersgruppe.

Kritik: gesundheitlicher Nutzen im Verhältnis zum Risiko „äußerst minimal“

Kritik an der Impfung von Kindern und Jugendlichen wird von den Autoren des aktuellen gesundheitswissenschaftlichen Thesenpapiers „Die Pandemie durch SARS-CoV-2/CoViD-19“, darunter der bekannte Mediziner Matthias Schrappe, geübt. Es müsse erlaubt sein, „darauf hinzuweisen, dass es sich hier um die erste Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche handelt, die innerhalb so kurzer Zeit nach Entwicklung und Markteinführung eines Impfstoffes ohne Kenntnis möglicher Langzeitschäden erfolgt ist und für die der direkte gesundheitliche Nutzen im Verhältnis zum Risiko äußerst minimal ist“, so die These der Autoren.

Bisher lediglich 731 Meldungen mit Verdacht auf Nebenwirkung

Beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sind bis zum 31.07.2021 lediglich 731 Meldungen über den Verdacht einer Nebenwirkung nach Biontech-Impfung bei zwölf- bis 17-Jährigen eingegangen, davon waren 116 Meldungen schwerwiegend.

Der Impfstoff war erst zwei Monate zuvor für diese Altersgruppe zugelassen worden, die Meldungen beziehen sich also auf einen Zeitraum, in dem es für diese Altersgruppe noch keine allgemeine Impfempfehlung gegeben hatte. Zum Zeitpunkt der Erhebung waren schon knapp 900.000 der zwölf bis 17-Jährigen einmal (22,5%) oder vollständig (9,9%) geimpft.

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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