CDU-Pleit
Auch das Türkis-nahe „Campaigning Bureau” konnte der CDU in Mecklenburg-Vorpommern nicht helfen. Trotz Hilfe des österreichischen Kanzlermacher-Büros gab es ein sattes Minus.
Wien/Berlin, 27. September 2021 | Auch der „Kurz-Kanzlermacher“ konnte der CDU nicht helfen. Im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern nutzte die CDU die Dienste des „Campaigning Bureau“ von Philipp Maderthaner. Er gilt als „Kanzlermacher“ von Sebastian Kurz, organisierte jahrelang seine Kampagnen. Genützt hat es nichts.
„Nur eine Agentur“
Die CDU bestätigte gegenüber dem „ZDF“ die Zusammenarbeit. Man bestritt aber, selbst Daten bei Facebook hochgeladen zu haben, um Zielgruppe genauer anvisieren zu können. Facebook gab dazu keine Auskunft. Ein Quellcode in einer CDU-Werbung bezieht sich allerdings auf „Data File“, also eine Datendatei.
Maderthaner selbst gab keine Stellungnahme zur Zusammenarbeit an. Das ZDF interessierte sich auch für seine Anfrage bei der Daten-Krake „Cambridge Analytica“ – ZackZack hatte über die Kontaktaufnahme berichtet. Die CDU sagte, dass das „Campaigning Bureau“ „nur eine von mehreren Agenturen“ sei, „die im Zuge des Wahlkampfs beauftragt wurden“. Das Maderthaner-Büro sei engagiert worden, weil es schon zuvor erfolgreiche Kampagnen in Sachsen und Österreich entwickelt habe.
Wahlniederlage
Die Facebook-Kampagne spielt man herunter, man habe bloß „Daten von Facebook“ verwendet. Bezüglich des Datenschutzes gäbe es deshalb keine Probleme. „Es wurden keine Datensätze auf Facebook hochgeladen. Insofern stellt sich die Frage der Daten-Eigentümerschaft nicht.“
Geholfen hat der Maderthaner-Wahlkampf der CDU ohnehin nicht. Mit 13,3 Prozent landete man in der Mecklenburg-Vorpommern Landtagswahl hinter der AfD (16,7 Prozent) erneut nur auf dem dritten Platz. Im Vergleich zur letzten Wahl verlor die CDU noch einmal 5,7 Prozentpunkte.
Und weil sich hier immer alle vor dem Wunderwuzzi Philipp Maderthaner anschwitzen: Das ist das Ergebnis der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Maderthaners Firma Campaigning Bureau war dort im Einsatz. Für die CDU. Über Wasser gehen kann er offenbar doch nicht. pic.twitter.com/K9oNcGQKUQ
— Markus Huber (@markus_vgf) September 27, 2021
Der „Kanzlermacher“ dürfte es in Österreich leichter gehabt haben.
(to)
Titelbild: APA Picturedesk